Volltext: Nürnberg

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Das Postgebäude haben wir schon beim Carme- 
litenkloster erwähnt. Als geschichtliche Notiz möchte nur 
noch beigefügt werden, dass eine Reichspost 1615 in 
Nürnberg angelegt wurde, die anfänglich in Wöhrd, 
dann in der Hirschelgasse, zuletzt im Gasthause zum 
Reh (an der Stelle des jetzigen Postgebäudes) ihren Sitz 
hatte. Fleischbänke bestehen in Nürnberg schon seit 
uralten Zeiten. Das gegenwärtige Gebäude der Haupt- 
fleischbank wurde 1551 an der Stelle eines älteren auf- 
geführt; die sogenannten neuen Fleischbänke am Trödel- 
markt wurden 1440, 1499 und 1574 errichtet, Die Heu- 
wage auf der Schütt wurde 1488 erhaut. Ein Leihhaus 
(im Clarakloster) besteht seit 1618. Das Schiesshaus 
bei St. Johannis war anfangs eine städtische Anstalt für 
die Uebung der Bürger im Schiessen; seit 1622 befand 
sich eine eigene Schützengesellschaft im Besitz desselben. 
Die Conmune hat vor einigen Jahren der Schützengesell- 
schaft Haus und Platz abgekauft, theils weil das Schiessen 
die Leichenbegängnisse auf dem angrenzenden Johannis- 
kirchhof störte, theils weil man den Schiessplatz zur Er- 
weiterung des Kirchhofes benützen wollte. Seitdem hat 
sich die Schützengesellschaft (1856) in der vor dem Laufer- 
thore liegenden Baumanlage, vormals Judenbühl, jetzt 
Marienhain genannt, ein neues Schiesshaus erbaut. Auch 
die Vorstadt Wöhrd hat ein kleines Schiesshaus 
Wir besuchen jetzt noch einige merkwürdige Pri- 
vatgebäude. Das Eckhaus am Herrenmarkt, welches 
jetzt dem Kaufmann Sandel gehört (früher war es Eigen- 
thum der Rieter, dann der Behaim), ist durch den 
Umstand merkwürdig, dass vor demselben der Lehnstuhl 
oder Thron errichtet wurde, von welchem aus die Kaiser 
auf ihrem ersten, zu Nürnberg gehaltenen’ Reichstag die 
Reichsfürsten zu belehnen pflegten. Im Hause zum gol- 
denen Schild, jauf dem Berg der Veste, wurde von 
Kaiser Karl IV. 1356 die goldene Bulle gegeben. 
Die Kapelle, in welcher damals der Kaiser und die Reichs- 
fürsten ihre Andacht verrichteten, ist im Hause noch vor- 
handen. Es trägt seinen Namen von einem zum Andenken 
angebrachten goldenen Schild oder eigentlich aufgeschla- 
genen goldenen Buche. Das schöne sogenannte Nas- 
sauer Haus mit seiner durchhrochenen Gallerie. seinen
	        
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