Volltext: Nürnberg

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Pflege in Krankheitsfällen die Anstalt bestimmt ist. Auch 
hat dasselbe bereits ansehnliche Stiftungen erhalten, die 
den Beweis liefern, dass auch in unserer Zeit der Sinn 
für solche Dotirungen noch nicht erloschen ist, so na- 
mentlich von dem Kaufmann G. Z. Platner (der auch 
den Platz dazu geschenkt hat) und dem Kaufmann Kramer, 
dessen Legat die ansehnliche Summe von 100,000 Gulden 
betrug. Das Spital zum hl. Geist, in der Mitte der 
Stadt an der Pegnitz gelegen, wurde von Conrad Hainz, 
gewöhnlich Conrad Gross oder der grosse Hainz ge- 
nannt, 1331 gestiftet; es ist ursprünglich nicht für Kranke, 
sondern zur Pflege von etwa hundert armen alten Leuten 
beiderlei Geschlechtes bestimmt. Man nennt es auch das 
neue Spital, weil bei seiner Gründung das Elisabethen- 
spital am deutschen Hause schon vorhanden war. Die 
Stiftungen des Elisabethenspitals sowie jene des Mendel’- 
schen und Landauer’schen Zwölf-Brüder-Hauses, hat man 
in neuerer Zeit mit dem allgemeinen Fond des hl. Geist- 
spitals vereinigt. Eine ordentliche ärztliche Hülfe wurde 
für das Spital 1489 gestiftet, eine eigene Apotheke erhielt 
es 1498; Hauptzweck aber blieb immer und ist jetzt 
wieder ausschliesslich lebenslängliche Verpflegung armer 
alter Personen. Die Abtheilung für kranke Dienstboten 
hat seit der Gründung eines allgemeinen Krankenhauses 
aufgehört. Das Sebastiansspital (früher Siechkobel 
von Sct. Sebastian genannt) am Ende der Johannisvor- 
stadt, an der Pegnitz gelegen, wurde von Conrad Toppler 
gestiftet, von 1490 mit Unterbrechungen bis 1528 erbaut, 
brannte 1573 ab, wurde wieder aufgebaut, seit 1695 aber 
dem grössten Theile nach als Kaserne benützt. Nur eine 
Abtheilung des Gebäudes blieb theilweise für ekelhafte 
und unheilhare Kranke, theilweise für bejahrte Arme be- 
stimmt. Beide Anstalten bestehen noch jetzt in einem ab- 
getrennten benachbarten Hause foıt. Das Gebäude am 
sogenannten Schiessgraben oder der Ecke der Grübelsgasse, 
welches gegenwärtig als Militärspital dient, ist 1583 
erbaut und wurde früher zu Hochzeiten und sonstigen 
Schmausereien, der anstossende Schiessgraben (alter Stadt- 
graben) zu den Ucbungen der Armbrustschützen benützt. 
In alter Zeit hatte Nürnberg in den sogenannten Siech- 
häusern oder Siechkobeln, die von mildthätigen Stiftern 
in einiger Entfernune von der Stadt (so zu Set. Johannis.
	        
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