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König Ludwig’s in den Jahren 1821 bis 1824 daran
vorgenommen wurde und zwar mit einem Kostenaufwand
von 20,000 Gulden, wovon 14,000 der Staat, 6000 die
Stadt deckte. Der Direktor der nürnberger Kunstschule
Albert Reindel hat die Zeichnungen (an Zahl 164) zu
diesem neuen Meisterwerk geliefert, die sodann von den
Bildhauern Burgschmied, Bandel, Kapeller und
Rotermund in Stein ausgeführt wurden. Die Figuren
an der Pyramide bilden drei Abtheilungen. In der un-
tersten zeigen sich die sieben Kurfürsten; höher hinauf
folgen die christlichen Helden Karl der Grosse, Gottfried
v. Bouillon, König Klodwig von Franken, und die jüdischen
David, Josua und Judas Makkabäus. Zunächst an der
Spitze erscheinen die griechisch-römischen Helden Hector,
Alexander und Julius Cäsar. In acht metallenen Röhren
strömt der Brunnen sein mildes, in der Stadt sehr be-
liebtes Wasser aus und zwar in einer Stunde 80 bis 100
Eimer, Die Quelle wird aus einer mässigen Entfernung
von der Stadt (aus der Nachbarschaft des Ortes Gleis-
hammer} herbeigeleitet.
Auf dem Markt befinden wir uns im Mittelpunkt der
Stadt, auf dem sich auch die Hauptstrassen so ziemlich
zusammenfinden. Gegen Westen dehnt sich die Kaiser-
strasse hinaus. Sie führt auf den Josephsplatz und
wird von hier an durch die Ludwigsstrasse fortgesetzt,
welche zunächst durch das alte Stadtthor, den sogenann-
ten weissen Thurm, geht sodann aber bis an das west-
liche Hauptthor, das sogenannte Spittlerthor, nach dem
fürther KEisenbahnhof und den münchener, ansbacher
und würzburger Landstrassen führt. Der ganze Stadt-
theil vom weissen Thurm bis zum Spittlerthor ist neuer,
wurde erst bei der letzten Erweiterung in die Mauern
gezogen, existirte aber in einem Theile schon früher als
Vorstadt. Vor dem Spittlerthore hat sich wiederum eine
anschnliche Vorstadt (Gostenhof) angeschlossen. So
ziemlich parallel mit der Kaiserstrasse laufen etwas mehr
südlich die schöne Adlerstrasse und die Carolinen-
strasse; letztere die schönste Strasse der Stadt.
Wenden wir uns vom Markt gegen Süden, so führt
uns die breite Königsstrasse am Museum, der Set.
Lorenzkirche und dem Mautheebäiude vorüber nach dem