Volltext: Nürnberg

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tellt in seinen nürnberger Jahrbüchern die Ver. 
 huthung auf, dass vielleicht ein slavischer Gott, der Nor 
geheissen‘ hätte, hier verehrt worden wäre, da die ganze 
Sage von Sct. Sebald auf einen uralten, hier eingebür- 
gerten heidnischen Cultus hindeute. Die Ableitung von 
Noricum und - Noreja läge freilich dem Wortlaut nach 
nahe, wenn nur irgend. eine Verbindung der Bevölkerung 
mit dieser alten römischen Provinz nachgewiesen werden 
könnte. . Nürnberg soll in den ältesten Zeiten als Stadt- 
wappen*) drei schwarze Wolfsangeln in weissem Oder 
drei weisse Wolfsangeln in schwarzem Felde geführt ha- 
ben; dies ist jedoch eine blosse Chronikensage und durch 
gar nichts erwiesen; ebenso wenig lässt sich der weisse 
ausgebreitete Adler ;n blauem Felde oder ein Weisser 
Querbalken, wie ihn die Wappenbücher gleichfalls als 
altes Stadtwappen anzeigen, als Wappen der Stadt nach- 
weisen. Dagegen sind folgende drei Wappen als wirk- 
lich im Gehrauch erwiesen. Das erste Wappen, das 
in alter Zeit von der Bürgerschaft gewöhnlich als Stadt- 
wappen gabraucht wird, besteht in einem nach der Länge 
in zwei: Hälften getheilten Schild. Die rechte Hälfte trägt 
einen halben schwarzen Adler in goldenem Felde, die linke 
Hälfte ist sechs Mal schrägrechts in Streifen roth und weiss 
getheilt, roth macht den Anfang. Gewöhnlich hält man dieses 
Wappenfür das der nürnberger Reichsvogteiund schreibt des- 
sen Ertheilung Kaiser Konrad HL. 1140 zu; es ist dies 
aber nicht zu belegen. Von den roth und weissen Strei- 
fen dieses Wappens stammt die nürnberger Stadtfarbe 
roth und weiss. Das zweite Wappen besteht in dem 
völlig schwarzen, einköpfigen deutschen Reichsadler, auf 
goldenem Felde: ‚Der Kopf. des Adlers wurde in den 
älteren Zeiten nach der Linken, später nach der Rechten 
sehend. abgebildet. Es ist dies ursprünglich das Wappen 
der Reichsschultheissen gewesen und wurde von der 
Stadt bis zum Uebergang an die Krone Bayern als 
Gerichtssiegel gebraucht. Man findet dasselbe zuerst als 
Siegel mit der Umschrift „Sigillum sculteti de Norenberg” 
im Jahr 1246. Als Gerichtssiegel hat es die Umschrift 
Sigillum judicii de Nvrenberch. Das dritte Wappen ist 
*) Andr. Rinderi de’ civitatis Norimbergensis insignibus. Alt- 
dorf 1696. 4. — > _ 
Siebenkees Materialien zur nürnb. Geschichte II. Bd. 5. 387.
	        
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