Gebiet dagegen wurde von preussischem Militär auch ferner
besetzt gehalten, und auch Pfalz-Bayern hatte den
Process wegen Rückgabe der pfälzischen Pflegämter wieder
aufgenommen. Die Bürgerschaft, die sich von den reichs-
städtischen Ideen nur schwer trennte, war erfreut, dass
die Preussen wieder abzogen, liess es auch ohne
Widerstand geschehen, da sie immer gut kaiserlich war,
dass die Oestreicher 1797 das Zeughaus völlig aus-
leerten, (die Franzosen hatten nur 16 Kanonen daraus ge-
nommen), während man es den Preussen sehr übel nahm, dass
sie sich der Kaserne und der Bärenschanze bemächtigten.
Es konnte den Finanzen nicht aufhelfen, dass man
im Jahr 1797 einen schönen Brunnen, dessen Metallgewicht
170 Centner betrug (er stellte Neptun mit zehn Flussgott-
heiten vor und war 1650 von Christoph Ritter zuerst
in Wachs, dann von Schweigger im Grossen modellirt
und von Herold gegossen worden) nach Petersburg an
den Kaiser von Russland um 66,000 Gulden verkaufte.
Eine kaiserliche Commission war zwar mit Ordnung der
Finanzen beschäftigt und die Bürger zahlten seit 1798
keine Losung mehr, sondern eine gemässigte Abgabe,
auch liess man einige Acmter zur Ersparung eingehen,
(die Patricier hatten bisher alle Aemter, die sich mit
ihrem Stand vertragen wollten, nur mit Mitgliedern ihrer
Familien besetzt); aber auf eine gründliche Verbesserung
der Finanzen und Hebung des Wohlstandes konnte bei
der fortwährenden Kriegsbedrängniss nicht gehofft wer-
den. Die Preussen, welche, wie bemerkt, das nürnber-
ger Gebiet besetzt hielten, hatten 1799 sogar vor allen
Thoren eine Zollstätte errichtet, was aber in der Stadt
zu einem Aufstand führte, worauf sie den Zoll wieder
aufhoben. Als Augereau 1800 mit seinem Corps in
Franken einrückte, besetzten (18. Dez. 1800) auch wieder
Franzosen die Stadt; es kam in der Nachbarschaft bei
Lauf, Altdorf und namentlich bei Fischbach zu Gefechten
mit den vordringenden Oestreichern; die Franzosen
behaupteten aber die Stadt bis zum lüneviller Frieden
(9. Febr. 1801) und zogen erst im März wieder ab. Die
Kosten dieser französischen Occupation beliefen sich wie-
derum auf 700,000 Gulden, wovon 73,000 Gulden in
Baarem und 225.000 Gulden in Naturallieferungen gezahlt