Volltext: History von den fier ketzren Prediger||ordens der obseruantz zu Bern im Schweytzerland|| verbrant, ...

200 Johann Samuel Müller. 
dem Unterzeichneten scheint, in der englischen Bank niedergelegt ist, zu seiner 
physischen, moralischen und geistigen Ausbildung hätte genießen können — — 
am Ende sogar meuchelmörderisch nach dem Leben ihm streben konn— 
ten! — — —“ 
Sonderzettel: „Im Vertrauen auf den religiösen Sinn, welchen der 
Unterzeichnete von jeher an Euer Gnaden gekannt und verehrt hat, erlaubt 
er sich auch Euer Gnaden daran zu erinnern, daß ihm Euer Gnade(n) 
voriges Jahr, als er mit dem Pfarrer von Solmaͤr bei Euer Gnaden 
speisete, erzählte, daß Frau von Dalbonne ihre Mutter von Triest nach 
Ofen kommen ließ und sie daselbst ernähre. So schön diese That auch in 
die Augen fällt, so verliert sie doch allen moralischen Werth, wenn man 
annimmt (), daß Frau von Dalbonne auf Kosten des armen Hauser in 
den Stand gesetzt wurde, dieses zu thun. Und daß dem also sei, daß Frau 
von Dalbonne zu dem Ende vom Pfarrer Würth Geld erhielt, und daß 
dieser selbst auf Kosten des armen Hauser seine Reisen machte, ist außer 
allem Zweifel. Indeß bittet der Unterzeichnete diese Bemerkung geheim 
zu halten, so wenig er auch gegen die Mittheilung des übrigen Inhalts 
seines Schreibens einzuwenden hat.“ 
Währenddem der fromme Mann diesen Brief auf die Seele der 
Baronin wirken ließ, wendete er sich wieder an Feuerbach, und dieser 
versicherte dem sauberen Gesellen sofort, daß „durch seine Angaben 
Licht in dieser Sache verbreitet zu werden scheine“! 
Wohllöbliches Präsidium! 
Gestern abend erhielt ich durch das hiesige Stadtpfarramt den Er— 
laß eines wohllöblichen Präsidii vom 2. dieses und beeile mich in betreff 
der auästionierten Sache nachstehende nähere Mitteilungen zu machen. 
Es war bestimmt () im Spätherbst 813, als ich auf die schon be— 
vnßte Weise hinter dieses Geheimnis der Bosheit kam, und da ich von der 
göttlichen Vorsehung zu reden anfing, sagte der Landgerichts-Aktuar Mayer 
geradezu: „Es ist aber gut, daß wir an keine Vorsehung glauben, sonst bliebe 
uns nichts anderes übrig, als das Kind aus der Welt zu schaffen!“ Im 
Nachhausegehen konnte ich mich nicht enthalten, meinem beklommenen Herzen 
dadurch Luft zu machen, daß ich für das Kind, von dem die Rede war, 
betete und dasselbe in meinem Gebete dem Schutze der göttlichen Vor— 
sehung empfahl — was ich dem Pfarrer Würth bei der nächsten Gelegenheit, 
als er zu mir kam und mir eine mildere Ansicht von der Sache, als ich davon
	        
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