täglich neu befestigt in Liebe und Treue für unsere gemeinsame
Mutter Germania.
Des deutschen Liedes hohe Feierklänge sind es auch, welche
Euch, geehrte deutsche Frauen und Männer, aus allen Theilen
Deutschlands hierher zum vaterländischen Feste gezogen, um des
Liedes gewaltigem Schwung zu lauschen, und in seinen Worten
und Tönen uns Alle neu zu kräftigen zur Erringung
eines allen Deutschen gemeinsamen Vaterlandes.
Die innige Verbindung der Poesie mit der Musik bildet das
Lied, und was Deutschlands Sehern und Dichtern Schönes und
Erhabenes aus reinem Borne ächt germanischen Gefühls entströmte,
es wurde und wird fortwährend zum Lied, und der Töne Allge⸗
walt drückt es bleibend in jedes offene mitfühlende deutsche Herz.
Du aber, Herr der Welten, der über Jegliches und Alles
ergossen hat den Geist der Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit,
Du, zu dessen Lob, Ehr und Preis auch bei unserm Feste Hymnen
und Psalmen erschallen:
Gieb und erhalte uns den ächten deutschen Muth.
Daß wir dem Vaterlande dienen treu und gut,
Sei unser Schirm, sei uns're Macht,
Entzünde das Licht in deutscher Nacht.
Leit' uns zur Einheit, wir fürchten nicht Krieg,
Gewähr' uns die Freiheit, verleih uns den Sieg,
Und hoch, dann hoch im starken Verband,
Hoch das große deutsche Vaterland!
Hoch! hoch! hoch!“
Endloses vielstimmiges Hoch folgte der Rede und wälzte sich
über die Versammlung gleich einem Strome, Alles mit der Be—
geisterung hinreißend, fort, hinauf zum Gewölbe der Halle, empor
zum Gewölbe des Himmels. Ein ergreifender Augenblick. Die
Augen der Sänger erglänzten in Thränen und in stürmischen Um—
armungen sah man Süd- und Norddeutsche Söhne. Die
Zweite Abtheilung
5) wurde durch eine äußerst geschmackvolle, meisterhafte Ar⸗
beit des Musikdirektor in Frankfurt a. M., Herrn H. Neeb,
Hymnus: „Frisch auf zum Siege!“ eröffnet. Die Soli