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ihm sein Lehrer traurig sein Leid geklagt, jetzt sei es an
der Zeit, ihn zu verteidigen.*) Die beste Illustration aber
giebt uns Deichslers Chronik;**) sie berichtet uns von einer
regelrechten Prügelei zwischen den beiden Schulen unter
Führung ihrer Lehrer, die natürlich dem eifernden Prediger
nur Wasser auf die Mühle giessen konnte. „Die Poeten
und der Schulmeister zu S. Sebald, so erzählt unser Bier-
brauer, die sind allwegen wider einander gewest und sind
noch‘; am Sonntag vor Pauli Bekehrung nun, also am 24.
Januar, hätte sich die Spannung entladen; beim Frühgottesdienst
war keiner der Schüler zu finden: die Poeten hatten sie
nämlich in ihre Schule gezogen „und strichen sie“ und der
Kantor, der zu Grieninger eilen wollte, wurde von dessen Jung-
meister festgehalten und mit dem Messer bearbeitet; ihm aber
kamen seine Bachanten und Laien zu Hilfe und sie schleppten den
Helden nun in ihre Schule, „und der Magister hiess ihn niederziehn
und halten, da zerschlug er fünf Gerten an ihm, das klaget der
Poet dem Rath, da gab man dem Magister Urlaub, und da
zog er den Cantor und die Schüler mit ihm aus der Schul,
und der Magister gab den Schülern Urlaub bis auf Fastnacht,
(d. h. 14 Tage,) dass kein Schüler in die Schul noch in den
Chor kam.“ Noch am selben Sonntag war der Rat zusammen-
getreten, und hatte kurzer Hand den Schulmeister entlassen,
dem er also die Schuld gab; offenbar liess er den so oft
geschmähten Poeten das Recht der Notwehr; der Ratser-
lass meldet nichts von einem Vorwurf gegen sie; und die
andern mögen die Provozierenden gewesen sein. Der Lokat
der Sebalder erhielt eine sträfliche Rede und die Schützen
„so des Poeten Schreiber in die Schul haben gezogen,“ eine
Aurmstrafe. dem Magister entzog man wegen ungebührlicher
*) Opp. 328, Heumann 1. c.; sie muss vor Ostern 15C2 geschrieben sein,
da es in ihr heisst: Te sequitur praestans magna virtute senatus, Willi-
bald aber um diese Zeit aus dem Rate trat. Otto, Cochlaeus, S. 5,
schreibt sie mit begreiflichem Irrtum seinem Helden zu; in den Opp. steht
gie hinter einem Stücke des Cochlaeus. Aus Heumann ergiebt sich der
Verfasser. Vergebens habe ich sie und eventuelle andere Nachrichten
über Grieninger oder die Nürnberger Humanisten in des Sibutus Schriften
gesucht, soweit sie mir zugänglich wurden; von Scheurl abgesehen fand
ich nur eine Notiz über Dürer (den er Düsses nennt) und seine (zweite?)
italienische Reise in seinem Carmen de musca, Lpzg. 1507. da wo er
über antike und zeitgenössische Maler handelt.
**) St. Chr. X, 1. c. Die Stelle schon ausgehoben von R. Hagen,
Bilder und Züge aus Nürnbergs Geschichte: Prgr. Handelsschule Nbg,
1889, vo. 32.