Ze
Museum und in englischen Privatbibliotheken befinden sich die
Reste der Pirckheimer-Bibliothek und ein Teil des handschrift-
lichen Nachlasses, worüber ich weiter unten im zweiten
Buche ausführlich handele. Meine Studien in England haben
nun die Arbeit für Willibalds Biographie weniger gefördert,
als ich erwartete, den Stoff für die Geschichte seiner Vor-
fahren aber stattlich vermehrt, weit über das hinaus, was
sich nach den gedruckten Katalogen vermuten liess. So machte
ich mich denn zunächst an die Ausarbeitung der Geschichte sei-
nes Geschlechts, deren Grundzüge vordem bereits teststanden,
freilich in dem Bewustsein, dass eine spätere Archivreise
des Ergänzenden genug wird bringen können. Es müssen
sich nämlich auch in Münchener Archivalien lehrreiche Auf-
schlüsse über die diplomatische Thätigkeit einiger älterer
Pirckheimer finden; diese Seite vornehmlich konnte ich nur auf
Grund gedruckter Quellen darstellen; doch durfte ich einiges wich-
tige Material aus den reichen Schätzen der Hof- und
Staatsbibliothek, besonders den Schedelschen Kollektaneen,
durch die Liberalität der Verwaltung in Berlin benutzen. Anderes
bewahrtdas Nationalmuseumin Pesth. Es sindStücke aus der frühe -
ren Ebnerischen Bibliothek, die indessen sich mehr auf Willibald
selbst beziehen mögen.*) Ob endlich etwa in Eichstädt und
Regensburg brauchbare Akten liegen, entzieht sich noch meiner
Kenntnis. — Aber auch auf die Nürnberger Kreisarchivbestände
der früheren Zeit erstreckte sich meine Benutzuugserlaubnis
nicht, und die Gewissenhaftigkeit des damaligen Archivars,
dessen persönlicher Liebenswürdigkeit ich übrigens gern gedenke,
gestattete mir namentlich nicht die Einsicht in die von ihm
selbst bearbeiteten Ratschlagbücher, die für Willibalds
Vater von besonderem Werte zu sein versprechen.**) Auch
meine Benutzung der anderen grossen Quellenreihen dieses
Archivs setzt erst für Willibalds eigene Geschichte ein. Um so
grösseren Dank schulde ich der Nürnberger Stadtbibliothek
und zumal ihrem Custos Dr. E. Reicke, dem Hüter und
baldigen Herausgeber der Pirckheimer - Korrespondenz. Mit
der rühmenswerten Selbstlosigkeit, die ich Jahre hindurch
*) vgl. Loose S. 43 A. 1; die dort erwähnten Briefe der Charitas
waren 1788 noch nicht im Ebnerischen Besitz. Will Memorabilia II.
Vergl. ferner Pertz, Archiv IX, 488 und Kern in den Nachrichten der
histor. Kommission III, 1862, S. 136.
*) Vgl. über ihre Bedeutung: Joachimsohn, Gregor von Heim-
burg, 144 ff, u. besonders 115. Anm. 3.