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Markgrafen von Brandenburg stets Geld brauchten, —
Heute versteht man unter dem Zollhaus lediglich
eine äusserst hübsch und romantisch gelegene Restau-
ration im schönsten Hochwald. Das Zollhaus ist in
den Kreisen der Nürnberger Bevölkerung derart beliebt
und wird so häufig von einzelnen Familien und ganzen
Gesellschaften besucht, dass ich nicht nöthig habe,
hier dasselbe erst besonders zu empfehlen. Auch hat
in richtiger Erkenntniss der vortrefflichen Gelegen-
heit der Besitzer des Zollhauses eine Reihe Zimmer
zu längerem Aufenthalte für Sommerfrischler ein-
gerichtet. Gewiss ein anerkennenswerthes Unter-
nehmen, das selbst dem minder gut Situirten gestattet,
ohne weite kostspielige Reise die Vortheile einer
Luftveränderung zu geniessen.
Um den Verkehr nach dem Zollhaus zu erleichtern,
hat der Besitzer für früher nicht bestandene Fahr-
gelegenheit Fürsorge getroffen. Demgemäss verkehren
an Sonn- und Feiertragen zwischen Nürnberg und
Zollhaus zwei Omnibusse, Abfahrt bei Lohnkutscher
Morill, Pfannenschmiedsgasse.
Etwa eine Viertelstunde vom Zollhaus entfernt
ist das malerisch gelegene Wirthshaus zum Stein-
brüchlein. In der Nähe befinden sich zahlreiche
Steinbrüche und dem Spaziergänger ist an den
Wochentagen, wenn Sprengungen stattfinden, Vor-
sicht anzuempfehlen, denn es kommt häufig vor, dass
Steine weit in den Wald hineingeschleudert werden.
— Noch weitere dreiviertel Stunden der Wanderung
auf hübschen Waldwegen und man gelangt nach
Wendelstein. Es wird angenommen, dass der Ort
ziemlich alt sein muss, doch fehlen hiefür die Beweise.
Er soll von den Wenden gegründet worden sein,
daher im Verein mit den dortigen Steinbrüchen der
Name Wendelstein. Auch das Wappen Wendelstein’s