Von allerhand Torten. 203
ein, und gießet etwas guten suͤßen Wein darzu;
indessen scheelet das Mark schoͤn vortheilhaftig
aus, daß die Stuͤcklein oder Theile ganz bleiben,
zuckert selbige wohl; hacket ein halb Pfund Man⸗
deln klein, mischet ein wenig Semmel⸗Mehl von
einem Eyer⸗Ringlein, oder andern kleinen Eyer⸗
Brod, wie auch ein gut Theil wuͤrfflicht geschnittene
Citronenschaalen, Zucker, Muscatenbluͤh, Carda⸗
momen und Zimmet darunter; waͤlchert von ei⸗
nem Marjepan⸗Zeug einen Boden aus, schneidet
selbigen nach einem Torten⸗Model in der Form
einer Rosen, Lilien oder Herzens, wie es belie⸗
bigist aus; setzet ihn nachmahls auf; drucket von
besagtem Teig, in einen besonders darzu gehoͤ⸗
rigen Model eine Spitzen ab bestreichet sie mit
einem weißen von Ey, und leget sie um den auf⸗
gesetzten Rand rings herum; wenn man will, so
barket also diesen Hafen des Tages zuvor ab,
fuͤllet des andern Tages vorbesagte Fuͤll darein,
feuchtet selbige mit dem eingezuckerten Citronen⸗
saft an, leget das Mark schoͤn zierlicht darauf,
und bestecket sie mit denen eingezuckerten Citro⸗
nenschelffen, welche man ebenfalls mit eingemach⸗
ten Pomeranzenschelffen, wechselsweiß uter⸗
mischen kan, bezieret selbige rings herum mit
Pinien-Nuͤßlein und gruͤnen Citronat, und ver⸗
guldet den Torten, samt dessen Spitzen, nach
Gefallen. NB. Wenn man will, kan man auch
Tragant⸗Spitzen um diesen Teig machen, wie bey
den