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anderem bewirten. Die dünnen Lebküchlein, die er zu
diesem Tage eigens hätte backen lassen, erhielten sich noch
Jahrhunderte lang in Nürnberg. Man nannte sie „Kaiserlein“.
Der Stadtgraben «bei der Burg bot schon früh den
Handbogenschützen, den „Schnepperern“*), von denen er
den Namen Schneppergraben erhielt, bequemen Platz für
ihre lustige Hantierung. Es scheint, daß „die jungen
Gesellen“ im Jahre 1506 mit Bewilligung des Rates vom
Stadtgraben bei der Burg zur Ausübung ihrer Kunst Besitz
ergriffen, aber nicht da, wo. jetzt der Schneppergraben sich
befindet, sondern weiter östlich gleich beim Korhaus, der
späteren Kaiserstallung und heutigen Kaserne. Der Rats-
verlaß vom 16. Juni des genannten Jahres besagt F olgendes :
„Item den jungen Gesellen ist begönnt, daß sie in dem
Stadtgraben under dem neuen Kornhaus bei der Vesten ein
Hutten mit Laub für die Sonnen zu ihrm Schießen mit den
Handbogen auf ihre Kosten mögen aufrichten und das
Erdreich erhöhen. Und derselben jungen Gesellen einer
soll den Schlüssel zum Graben haben und nicht der Zollner.“
Im Jahre 1514 erhielt diese „neue Gesellschaft“ vom
Rate eine Ordnung, ferner die Erlaubnis, gegen den Regen
eine Hütte zu bauen und eine Stange zu errichten. Die
Ratsverfügung, welche diese Vergünstigungen gewährte, läßt
ersehen, daß der Rat derartige Spiele und Übungen der
Jugend gerne förderte, zu keinem anderen Zwecke aber, als um
ein tüchtiges Geschlecht für den Kriegsdienst heranzuziehen.
Der Ratsverlaß vom 17. Juni 1514 hat folgenden Wortlaut:
„Item der neuen Gesellschaft, so mit dem Handpogen
im Vestengraben schießen, soll man auf ihr Supplication und
Pitt nachgeben, ihr Ordnung, der sie ein Abschrift im Rat
überantwurt, aufzerichten, mehr ihnen ein Hütten zemachen,
darunter sie sich, so es regnet, enthalten mögen, item ein
geschiffte Stangen aufzerichten, davon sie” des Jars einmal
ein Vogel oder Papagei schießen mügen. Und dazu soll
ihnen jedes Jars drei Hoßtuch zu einem Voraus von
gemeiner Stadt gegeben werden.“
*) Schnepper =— Armbrust.
