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Fazuni, der als ein besonderer Künstler und bauverständiger
Mann gerühmt wird und in kaiserlichen Diensten „Bauangeber
und Zurichter‘“ war, hatte den Bau 1538 unter der Ober-
aufsicht des Ratsbaumeisters Wilhelm Schlüsselfelder und in
den folgenden Jahren bis zum Schlusse des Jahres 1543 unter
jener des Ratsbaumeisters Barnabas Pömer geleitet. Im
folgenden Jahre ließ der Rat noch den Baumeister der
Stadt Frankfurt Kaspar Waiz kommen, um seinen Rat
wegen des Baues in Anspruch zu nehmen.
Signor Anthoni bezog in Nürnberg den außerordentlich
hohen Gehalt von 700 Goldgulden. Außerdem zahlte ihm
der Rat den jährlichen Hauszins im Betrage von 30 Gulden.
Bei seinem Abzuge erhielt er noch eine besondere Verehrung
von 400 Gulden, und sein „Jung“, der ihm dolmetschte,
20 Gulden. Auf seiner Reise zum kaiserlichen Hofe voll-
ständig ausgeraubt, kehrte er nach Nürnberg zurück, wo ihm
der Rat abermals ein nicht unbedeutendes Geldgeschenk
verehrte. Im Jahre 1546 finden wir ihn wieder in N ürnberg,
wo er in Diensten des Rates thätig ist. Die Jahresrechnung
für 1546 bemerkt nämlich, daß der welsche Baumeister
nochmals eine Zeit lang dagewesen sei und man ihm seine
Besoldung und Verehrung nach Inhalt des ı 546. Jahres-
registers und seiner Rechnung im Beisein der verordneten
Herren Hans Ebner und Leo Schürstab ausbezahlt habe,
was am 3. März 1547 geschehen sei.
Signor Anthoni war ohne Zweifel ein ganz hervor-
ragender Festungsbaumeister, dessen Ruhm die Nürnberger
Burgbastei, ein Muster ihrer Art, heute noch verkündet.
In Nürnberg war der fremde Architekt, der kein Wort
Deutsch verstand, wie es scheint, wenig beliebt. Eine fast
gleichzeitige Chronik berichtet über ihn:
„Und den Schlotfeger, der solchen Bau angeben hätt,
den fuhrt der Teufel hinweg mit seinen gulden Ketten und
Geschmuck. Uber ein klein Zeit kam er wieder gen
Nurmberg mit Wunden und Schrammen im Angesicht, hätt
weder Ketten noch Geld. Wer ihn halt so schon über
den Jordan gejagt hätte! Herr Gott hilf, wie hätt der
Mensch ein solch große Klage under der Gemein. daß man