Volltext: Markgrafen-Büchlein

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gleichwohl publizieren, Sofort versammelten sich darauthin die 
Geistlichen des Kulmbacher Bezirks zu Kulmbach, die des Hofe 
Bezirks zu Hof und wiederholten ihren Protest gegen das In. 
terim. Letztere erklärten mit einer Deutlichkeit, die nichts zu 
wünschen übrig liess; „Die vorgeschriebene Kirchen - Ordnung 
anzunehmen, seien sie unter gar keiner Bedingung entschlossen, 
sondern sie wollten auf diesen Fall lieber samt und senders 
ihren Abschied nehmen.“ 
Ausnahmen gab es freilich auch. Als zu Bayreuth Pfarrer 
Prückner, dem Interims- Edikte gemäs, wieder im Messgewande 
auf dem Altare erschien und anfing, den Segen, wie man die 
Liturgie kurzweg nannte, lateinisch zu singen, erhob sich beim 
Dominus vobiscum (der Herr sei mit euch) die ganze Gemeinde 
und lief aus der Kirche, Die alte Kirchen - Ordnung des Mark- 
grafen Georg vom Jahre 1533 hatte sich mit dem Leben des 
Volkes bereits derart verwachsen, dass jeder Versuch, sie ihm 
zu entreissen, scheiterte. Von jenem Augenblicke an wurde 
keine Messe mehr in der Bayreuther Stadtkirche gelesen. 
Eine solche Standhaftigheit setzte die Räte des Fürsten in 
die äusserste Verlegenheit, in der sie an den Hof berichteten: 
Es sei unmöglich, sich mit den „groben Bengeln“ zu ver 
gleichen. Man müsse noch streugeren Befehl vom Kaiser er- 
wirken. Allein man fürchtete — und nicht ohne Grund —, 
durch eine allgemeine Verabschiedung der Priester das Volk zu 
erbittern, und es währte nicht lange, so lenkte auch Albrecht ein. 
Trotzdem er aber der kaiserlichen katholischen Partei überall 
zu Willen war, setzte er doch die von Georg begonnene Säku- 
ıarisation mit allem Eifer fort. (S. 0. 8, 71.) 
Nach dem Schmalkaldischen Kriege lauerte Albrecht auf 
»ine neue Gelegenheit zu Subsidien, Alle seine Regierungsan- 
gelegenheiten bezogen sich auf diesen Brennpunkt, und galt es 
ihm gleichviel, ob sie vom Kaiser oder von dem Feind des Kaisers 
stammen sollten. Zu gleicher Zeit bot er — der Subsidien-Mann 
— dem Kaiser wie dem Kurfürsten von Sachsen seine Dienste 
an, ja er schickte seinen Gesandten sogar über das Meer nach 
England um die Dienste gegen Frankreich anzubieten. Aber 
nirgends wurden seine Angebote angenommen. Nun musste der 
stolze Markgraf, der seit seinem Regierungsantritt keinen Landtag 
in Finanzangelegenheiten berief — der Landtag von 1548 betraf 
bloss die Publikation des Interims — 1550 in seiner Geldnot den 
sauren Schritt an die Landstände doch thun. Sie bewilligten 
eine Steuer („Umgeld“) auf 3 Jahre zur Tilgung der fürstlichen 
Schulden 
Das Geld hatte aber in seinen Augen wenig Wert. Gerade 
zur Zeit seiner Geldklemme warf er im Rausch seiner Freigebig- 
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