Metadaten: Der schöne Brunnen zu Nürnberg

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(}itter mit Vögeln behänge, oder dafs die bösen Buben auf 
Jasselbe steigen. — Dieses Gitter ist auf der oben unter No. 1 
erwähnten alten colorirten Zeichnung und auf dem kleinen 
Geifsler’schen Kupferstich (No. 10) im Nürnberger Taschen- 
buch vom Jahre 1819 dargestellt. Es ist sehr einfach und 
schmucklos. Die Bekrönung desselben bilden 16 Windfahnen 
auf einfachem Gerüst. 
Im Frühling des Jahres 1587 gab der Rath Befehl, dafs 
der schöne Brunnen am Markt mit Gold belegt und gemalt 
werden soll 27). Der Maler Endres Herneysen von Würzburg 
erhielt den Auftrag, eine „Visirung“ dazu zu machen, und 
legte dieselbe 2%) auch vor. Er forderte für das Malen und 
Vergolden die runde Summe von 1300 Gulden und die Er- 
'heilung des Nürnberger Bürgerrechts, welches er als gebor- 
ner Nürnberger schon im Jahre 1578 erhalten **), später aber 
aufgegeben hatte. Der Rath ging auf seine Forderung ein, 
and bewilligte ihm noch 200 fl. mehr, damit er mehr Gold 
darauf verwenden könne 3°). * Weil nun ein glücklicher Zu- 
fall uns höchst wahrscheinlich den Original-Entwurf des Ma- 
lers Herneysen, jedenfalls aber eine Zeichnung, welche die 
alte Polychromie getreu darstellt, erhalten hat, so sind wir 
'm Stande, dieselbe genau anzugeben und zu beurtheilen. 
Die constructive Grundlage des ganzen Baues hat die na- 
türliche Steinfarbe. Die Säulen, alle vorspringenden Kanten, 
das Maaflswerk, die Krabben und Kreuzblumen, die Wasser- 
speier sind vergoldet. Die Riesen der Fialen und der Balda- 
chine, so wie viele Hohlkehlen sind roth. Die zurücktreten- 
den Theile in den Wimpergen und die Laiber der Fialen, die 
Nischen, in welchen die Statuen stehen, und einige Hohlkeh- 
len, in Abwechselung mit den rothen, sind blau. Sämmtliche 
Statuen und Büsten haben fleischfarbene Gesichter und Hände, 
silberne Haare, goldene Obergewänder und abwechselnd rothe 
and blaue und silberne Untergewänder, die Churfürsten sil- 
berne Hermeline und die Propheten silberne .Spruchbänder. 
Die Fahnen der Statuen tragen die betreffenden Wappen. * Die 
Wannen der Doanatoren unter den Statuen hatten natürlich
	        
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