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war er vor Allem über den Schimpf, der ihm und seinem Vater
von Schrüder und Genossen zugefügt worden war, derart erregt,
dass er unfähig war, eine bald darauf eingetretene Krankheit
zu überstehen.
Uebertrieben ist die Verherrlichung des alten Phil. Ellrodt:
derselbe war, wie der Chronist König schreibt, ebenso wie sein
ehemaliger Herr, der Markgraf Friedrich, ein grosser Schürzen-
jäger; er versprach oft viel mehr, als er halten konnte und
wollte; ausserdem bereicherte er sich auf Kosten des Landes
und hinterliess trotzdem beträchtliche Schulden. Wenn auch
die nach seinem Tode erschienenen und wahrscheinlich vom da-
maligen Regierungsrate Petermann stammenden Pasquillen gleich-
falls übertrieben sind, so berühren sie doch einige Schattenseiten,
— Im Pasquill mit dem Titel: „Verteilung der Graf Ellrodt’schen
Verlassenschaft“ heisst es:
Den Usum fructum von Drossenfeld bekommt die Witwe,
Das übrige Vermögen bekommen die Creditores, Maitressep
und sonstigen Freunde ete,,
Seine besessene vortreffliche Gabe aus dem Stegreif zu
lügen, wird eingezogen,
Das Gewissen bekommen der Fränkel, Seckel ete., damit
Homogenea, nämlich Gleich und Gleich, beisammen
bleibe,
Ein anderes in Versform gebrachtes Pasquill lautete :
Graf Ellrodt liegt auf seiner Bahre
Und sein Verdienst und seinen Ruhm
Beweist uns noch auf späte Jahre
Ein ausgesaugtes Fürstentum.
Gross durch Verstand, List, Witz und Ränke
Von Treu’ und Tugend weit entfernt
Regiert’ er unser Staatsgelenke
Und war in Bosheit ausgelernt.
Die frömmsten Fürsten einzuwiegen,
War seine Kunst und Wissenschaft
Und Land und Leute zu betrügen
War seiner Staatskunst grösste Kraft.
Er starb. Hier liegt er, der Elende
Verwünscht von jedem Unterthan
Auch lehrt uns noch sein ruchlos Ende *)
Wie tief das Laster fallen kann.
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Wenn diese Nachreden wahr gewesen wären, so wäre TE
lipp Ellrodts prophetischer Ausspruch, den er in der Kindhei
*) Er hatte ziemlich lange zu leiden.