Volltext: Markgrafen-Büchlein

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Prinz ganz angenehm gewesen, aber um so mehr war die Mark- 
zräfin dagegen; diese selbst noch schöne aber gefallsüchtire 
Fürstin, sah mit Neid und Eifersucht auf die ihrer "Tochte: 
dargebrachten Huldigungen, Aber diese Kurzsichtirkeit sollte 
sich bitter rächen. 
Eine beliebte und in den gesellschaftlichen Kreisen gerne 
gesehene Persönlichkeit war ein gewisser Ernst Boguslaw von 
Wobser (auch „Wopser* und „Wobiser“* geschrieben), den der 
Markgraf zum Hauptmann und Kammerjunker ernannt hatte, 
Bei gefälligem Aeusseren und gewandtem Auftreten wusste er 
sich die Zuneigung des weiblichen Geschlechts ganz besonders 
zu erringen und auch bei Christiane Wilhelmine hatte er sich 
nach und nach in Gunst gesetzt. Und diese, an der die Sitten- 
verderbnis des Hofes nicht spurlos vorübergegangen war, war 
ihm zuletzt ganz zu Willen. Der Markgraf hatte von dem 
Liebesverhältuis seiner Tochter keine Ahnung, dagegen war es 
der Markgräfin nicht entgangen; statt sie nun zu warnen und 
zu schützen, überliess sie ihre Tochter auf dem gefährlichen 
Wege sich selbst. Nach einem Berichte soll die Mutter ihre 
Tochter geradezu mit Gewalt dem Wobser preisgegeben haben, 
was aber nicht glaublich ist, da sie über die Folgen dieses Ver- 
hältnisses selbst erschrocken ist. Bereits im Sommer 1725 
verspürte sie die Fulgen ihres Umgangs. Die arme Prinzessin 
suchte ihren Zustand so lang als möglich geheim zu halten, 
stellte sich später krank und that als fürchte sie eine Wasser 
sucht. Mehrere ihr gewogene Personen, die wohl die fingierte 
Krankheit durchschaut hatten, boten ihre Dienste an, um sie 
aus dieser fatalen Lage zu befreien, aber sie wollte nie etwas 
gestehen. Als ihre Entbindung nahe war, befand sie sich mit 
ihrer Mutter auf der Eremitage, wo sie unter vielen Schmerzen 
mit toten, missgestalteten Zwillingsknaben niederkam, Die Mutter 
mag nun in ihren Vorwürfen gegen die unglückliche Tochter 
hart und masslos gewesen sein, aber die Bemerkung in den 
Denkwürdigkeiten der Markgräfin Friederike Wilhelmine, dass 
lie Kinder lebend auf die Welt gekommen wären und von der 
Markgräfin „zu Tod gescherzt“ worden seien, gehört wohl zu den 
Entstellungen und Uebertreibungen, wie solche damals an den 
der Markgräfin Sophie feindlichen Hofe zu Bayreuth in Umlauf 
waren. Dem von der Jagd heimgekehrten Markgrafen wurde 
das unglückliche Ereignis sogleich mitgeteilt; er war wie vom 
Donner gerührt, und seine Entrüstung kannte keine Grenzen. 
Wobser entzog sich sofort durch die Flucht dem Zorne des 
Fürsten. Wenige Tage nachher wurde die Prinzessin nach der 
Plassenburg verbracht, wo sie Anfangs in strenger gefänglicher 
Haft blieb. Wobser, der sich auf Bamberger Gebiet galz in 
der Nähe verborgen hatte, unterhielt einen geheimen Briefwechsel 
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