Full text: Markgrafen-Büchlein

Karl der Grosse in der Gegend des nachherigen Nürnberg zur 
Sicherung vor den Einfällen der Slaven (Wenden) einen kriegs- 
arfahrenen Mann einsetzte, der dort eine Burg erhielt. Den 
Nürnberger Burggrafen kam ausserdem die höchste Gerichts- 
leitung und oberste Kriegsführung im Herzogtum Franken an des 
Kaisers Statt zu, sowie die Verwaltung der dortigen Reichsgüter. 
Die Rechtspflege war zu jener Zeit grosser Willkür unter- 
worfen, obgleich es ein kaiserliches Landgericht gab. Mit letzterem 
war auch das sogenannte Kampf- oder Kolbengericht verbunden. 
In Fällen nämlich, in denen das Landgericht der Wahrheit nicht 
auf den Grund kommen konnte, liess man die Parteien hinüber und 
herüber schwören und wenn das nichts helfen wollte, sich mit 
einander schlagen, weil man der Gottheit zutraute, dass sie nur 
der Partei den Sieg verleihen würde, bei der das Recht sei 
In der Goschichte wird das Burggrafentum zuerst 1105 
erwähnt. / Das Nürnberger Burggrafenamt scheint erst in den 
Händen der Hohenzollern erblich geworden zu sein; denn vor 
ihnen wechseln mehrere adelige Geschlechter im Besitze des- 
selben ab, z. B. ein Herr von Vohburg, Grafen von Abenberg 
ein Graf Konrad von Retz. 
Doch ist es auch möglich, dass von den hier angeführten 
Geschlechtern eines das andere beerbt hat, so dass also die burg- 
gräfliche Würde von Anfang an erblich gewesen wäre. Das letzt. 
genannte Geschlecht hat seinen Namen von Retz (Ragitze, Rag- 
thes) in Niederösterreich. Viele Geschichtsschreiber nehmen an, 
dass das schwäbische Haus der Hohenzollern durch Einheiratung 
in das Retz’sche Haus zur Burggrafschaft in Nürnberg gelangte. 
Des Burggrafen Friedrich I Sohn, Konrad I, welcher seit 1208 
neben seinem Bruder Friedrich II genannt wird und sogar den 
Namen seines mütterlichen Grossvaters (Retz) trägt, weil er eben 
noch im Besitz der Herrschaft Retz gewesen ist, hat die letzten 
Besitzungen in Gemeinschaft mit seiner Mutter zwischen 1218 
und 1230 — wahrscheinlich nach dem Tode seines Bruders 
Friedrich II — an den Herzog Leopold VI von Oesterreich 
(+ 1230) verkauft. 
Wer die ersten Herren von Bayreuth gewesen, lässt 
sich nicht mit Gewissheit ermitteln. 
Nicht einmal der Name „Bayreuth“ lässt sich mit Sicherheit 
feststellen. In Folge seiner verschiedenen Schreibweise, nament- 
lich zu den ersten Zeiten (z. B. Baierrute 1194, Baierruet 1284, 
Beuerreuth 1292, Beierreuth 1297 u. s, w.) sind allerlei Deutungen 
möglich. Da der Umkreis von Bayreuth viele slavische Namen 
aufweist, so glauben manche, dass der Name „Bayreuth“ selbst 
slavischen Ursprangs ist. Die Einen folgern dies schon aus der 
ersten Silbe: denn „boi“ wäre ein wendisches Wort und bedeutet 
„Kriegs 
und seh 
g. u de 
Thürmg' 
steller, 7 
Emmerä 
thanen; 
Geschich 
erblicken 
das bay“ 
die erstf 
andern 
frankens 
Da die 
(nament!: 
einer Wi 
erste Sil! 
hinweise? 
Aus ; 
Gegend zu 
und Bernee! 
Wald; 
cf, Walkü 
poten, als 
des Herr. 
(Sendera: 
Nach 
mächtiges G 
fortlebt, da; 
Grafen von 
Die G 
das sich , 
sitzen zu 
lichen), d: 
nannte, 
des Grafe, 
Seiner er 
Kulmbaclı 
mit Sophi 
dass sein 
Noch bei 
Sohn 118ı 
Unter wel 
in Tirol, 
Dalmatias
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.