fullscreen: Nürnberg

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zur Förderung der Kunst und insbesondere des Kunst- 
gewerbes ist die nach des verdienstvollen Direktor 
Reindels 1853 erfolgtem Tode in zweckmässiger Weise 
umgestaltete Königl. Kunstgewerbeschule, welche 
der am 22. April 1876 verstorbene Direktor derselben 
August von Kreling und sein Nachfolger, der leider 
ebenfalls vor Kurzem dahingeschiedene berühmte Architekt 
Oberbaurath Gnauth zu schöner Blüthe brachten, und 
aus der schon eine Reihe hochgeachteter Künstler hervor- 
gegangen ist. 
Ein sehr erfreuliches Ereigniss für Nürnberg war, 
Jass es 1852 bei der Versammlung deutscher Geschichts- 
und Alterthumsforscher zum Sitz des Germanischen 
Museums erwählt wurde, welches der Idee und Be- 
harrlichkeit des 1871 verstorbenen Freiherrn Hans von 
Aufseess zunächst sein Entstehen verdankt. König 
Max II. von Bayern überliess das alte Karthäuserkloster 
mit seiner Kirche und allen Gebäulichkeiten dem Museum 
zur Unterbringung der von Freiherrn von Aufseess schon 
früher angelegten Sammlungen, die bisher in anderen 
Räumlichkeiten aufbewahrt waren und deren Ankauf durch 
eine Schenkung König Ludwigs I. von Bayern ermög- 
licht wurde. Im Jahre 1857 wurde die Anstalt eröffnet, 
und am 18. August 1859 das grosse Freskobild, Kaiser 
Otto’s Besuch in der Gruft Karls des Grossen darstellend, 
von Wilhelm von Kaulbach, den sein Schwiegersohn 
August Kreling und der junge Maler Köckert aus 
München unterstützten, in der zur Kunsthalle umge- 
schaffenen Karthäuserkirche unter angemessenen Feierlich- 
zeiten enthüllt. 
Es ist hier nicht unsere Aufgabe, auf die Entwicklung der An- 
stalt aus bescheidenen Anfängen zu ihrer jetzigen Bedeutung näher 
einzugehen. Wir beschränken uns darauf‘ hervorzuheben, dass sie 
unter ihrem gegenwärtigen 1. Director Dr. Essenwein durch dessen 
rastlose Thätigkeit einen gewaltigen Aufschwung genommen hat. 
König Ludwig II. von Bayern übernahm das Protektorat dieses 
Nationalinstituts, das sich die Sympathien des deutschen Volkes und 
seiner Fürsten, voran Kaiser Wilhelm, erwarb, und durch allseitige 
Unterstützungen der grossen baulichen Erweiterungen und Mehrung 
seiner Sammlungen sich erfreute, die es seit Dr. Essenweins 
Leitung gewann. Durch die systematische Ordnung seiner reichen 
Sammlungen bietet das Museum ein belehrendes Bild der kultur- 
zeschichtlichen Entwicklung Deutschlands seit der ältesten Zeit und
	        
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