Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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der, wie wir hörten, bereits 1507 biblischer Baccalaureus 
geworden war, überholt.!“) Wenzels Vertrauter war in 
jenen Jahren eine gar gebrechliche Hütte, er kränkelte an 
einem Leiden, das nach dem Berichte eines Zeitgenossen 
die Ärzte Schwindsucht befürchten ließ. So vermochte er 
nicht dessen schnellem Laufe durch die akademischen Stufen 
zu folgen, wenngleich unser herangezogener Gewährs⸗ 
mann, Hieronymus Weller, nicht genug von seinem Fleiße 
und dem Ernste seines Studiums zu berichten weiß. 18) 
Mitte September desselben Jahres beging alsdann die 
wittenberger theologische Fakultät und insonderheit der 
Augustinerkonvent eine große Feier; es galt vier Angehoörige 
des Ordens, Johann Hergott von Nordhausen, 
Johann von Mecheln, Bethel von Spangenberg 
und unsern Wenzel zu Doktoren der Theologie zu promo⸗ 
vieren. Der Generalvikar selbst war zu dieser Feierlichkeit 
herbeigeeilt und am 15. und 16. September fand unter 
seinem Vorsitz und dem Dekanate Pollichs von Mellerstadt 
in der herkömmlichen Form die in mehreren Akten verlau— 
fende Promotion statt. Am ersten Tage mittags 1 Uhr 
begann die Disputation, welche der Vorsitzende mit einer 
witzigen, aber nicht verletzenden Ansprache gegen vier Uhr 
beendigte. Die Einladung an die Anwesenden zu der 
hauptfeier des folgenden Tages machte den Beschluß. Am 
16. morgens 7 Uhr versammelte sich der gesamte Senat 
in der Aula der Hochschule. Staupitz proklamierte und 
verpflichtete die mit Barett und Ring als Standeszeichen 
bekleideten neuen Doktoren, die ihrerseits kurze Worte zum 
Cobe der Theologie sprachen.19) Christoph Scheurl, der 
damals die Jurisprudenz in Wittenberg lehrte, berichtete 
dem ehemaligen Professor der Hochschule, Jodocus Trutvetter,
	        
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