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und anderen Gefahren gnädiglich beschützt hätte, habe er an der Stelle
eine Kapelle bauen lassen.) Auch die St. Martins-Kapelle, die später
zerstört und an deren Stelle das Egidien-Kloster aufgerichtet wurde,
hat man auf seine Gründung zurückgeführt.
Allen diesen Erzählungen, wie auch dem, was uns die Chroni⸗
sten von den folgenden Kaisern zu berichten wissen — Konrad J. soll
die Burg ausgebaut und die Othmarskapelle errichtet, Otto J. schon 938
den ersten Nürnberger Reichstag abgehalten und 970 sogar in der (nachweis—
lich erst einige Jahrhunderte später entstandenen) Sebalduskirche die
Messe gehört haben — dürfen wir keinen Glauben schenken. Diese
Nachrichten, an sich nicht unglaubhaft, stammen alle aus späterer Zeit
von Geschichtsschreibern, die, wie wir oben bemerkt haben, nicht etwa
eine lebendige im Volke bestehende überlieferung, sondern irgend welche
Ausklügeleien, ja förmliche Erdichtungen als historisch beglaubigte That—
sachen darzustellen pflegten. Gleichzeitige Historiker oder Urkunden
wissen uns vor dem Jahre 1050 von der einst so mächtigen Stadt noch
nichts zu berichten.
Bevor wir von diesem gelehrten Fabelwerke Abschied nehmen,
wollen wir doch noch als Kuriosum die lächerliche Grille des Astrolo—
logen Andreas Goldmayer erwähnen, der in seinem irdischen Jerusalem
aus der Konstellation der Gestirne ausrechnete, daß die Reichsveste zu
Nürnberg 14 Jahre vor Christi Geburt den 9. April, an einem Diens—
tag, um 8 Uhr vormittags, zu bauen angefangen worden; die Stadt
aber 26 Jahre nach Christi Geburt, am 8. April, einem Dienstag,
3 Uhr 57 Minuten vormittags.
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