Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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VFeschichte der KAtade Lürnberg. 
(78. Fortsetzung.) 
Charakteristisch für die naive Auffassung dieser Dinge ist die 
bekannte Aneldote, wie Kaiser Friedrich III. während seines Aufenthalts 
in Nürnberg im Jahre 1471 einst, als er soeben das städtische Kornhaus 
hesichtigt hatte und nun das dicht dabei gelegene Frauengäßchen passieren 
mußte, von zwei Dirnen mit einer silbernen Kette festgehalten wurde. 
„Euer Gnaden muß gefangen sein“ sprachen sie, worauf ihnen der Kaiser 
mit den Worten: „Wir sind ie nit gern gefangen, wir wollen uns ee 
(eher) auslosen“ einen Gulden gab. Als er darauf vor das Frauenhaus 
kam, fingen ihn wieder vier und er mußte abermals einen Gulden 
geben. Wie gering verhältnismäßig die Mißachtung war, die man 
den öffentlichen Mädchen entgegenbrachte, geht auch daraus hervor, daß 
sie ehedem auf dem Rathause und bei dem Derrer“) zum Tanze erscheinen 
durften. Allerdings werden sie hier (wie wir es später gewiß wissen) 
ihren besonderen Platz gehabt und sich auch nicht in den Tanz der ehrbaren 
Frauen haben mengen dürfen. Immerhin war es eine Ungehörigkeit, 
die der Rat daher im Jahre 1496 verbot, später aber auf „wichtige 
Fürbitte,“ wenn auch mit einer gewissen Beschränkung wieder zulassen 
mußte und erst im Jahre 1546 gänzlich abzuschaffen vermochte. Da⸗ 
mals aber waren die Tage des Frauenhauses überhaupt gezählt. In⸗ 
folge der mit Einführung der Reformation strenger gewordenen sitt⸗ 
lichen Anschauungen, die 1562 in einem Gutachten der drei ersten 
Prediger der Stadt ihren Ausdruck fanden, sah sich der Rat in diesem 
Jahre veranlaßt, das Frauenhaus zu schließen und seine Insassen aus 
der Stadt schaffen zu lassen. An Stelle der öffentlich geduldeten nahm 
in den folgenden Jahrhunderten bis zum Aufhören der Reichsfreiheit 
der Stadt um so mehr die geheime Unzucht — oft jedoch in ganz un⸗ 
verhüllter Weise — überhand. Die Gesetze und Strafverschärfungen, 
die der Rat wiederholt gegen unzüchtige Personen, vorsätzlichen Kinds⸗ 
mord u. s. w. erließ, konnten, der Natur der Sache nach, nur wenig helfen.*) 
Die Kirchenspaltung hat bekanntlich dadurch, daß die verschiedenen 
*) Das spätere von Grundherrische Haus an der Säu⸗ oder Dörrersbrücke, 
e der Bayerische Hof, wo fruͤher öfters wie auf dem Rathaus Patrizier⸗ 
ochzeiten und Tänze gehalten wurden. 
ee) Siehe den Abschnitt Aberwachung der Prostitution“ in der mehrfach er⸗ 
wähnten Festschrift zur Naturforscherversammlung in Nürnberg 18092. 
—Priem's Geschichte der Stadt Nürnbers, herausgeg. v. dr. E. Reice 
erscheint soeben im Verlag der Zoh. Phit. Raw'schen Buchhandlung G. Braun) 
Theresienstrasze 14 in einer Buchausgabe auf gutem Papier mit vielen 
Abbitdungen in ca. 25 Lieserungen à 40 Pfg. worauf wir die Lxeser unseres 
Blattes noch ganz besonders aufmerlsam machen. D. R.
	        
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