fullscreen: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

—8 
Gesundheitswesen und Jugendpflege 
1. Städtisches Wächnerinnenheim. 
Allgemeines. Im Berichtsjahre sind 1638 Frauen aufgenommen worden. Geboren wurden 
1657 Kinder, davon 844 Knaben und 813 Mädchen. Hierunter befanden sich 21 mal Zwillinge. Tot— 
geburten waren 50 zu verzeichnen. 
Durchschnittlich waren im Heim 48 Wöchnerinnen anwesend. Der Höchststand mit 68 war am 
19. Juli 1926, der niedrigste mit 33 am 8. Dezember 1926 zu verzeichnen. 
Die Wöchnerinnen verbleiben in der Regel 10 Tage im Heim. Verpflegstage sind 16 952 an— 
gefallen. 
An Operationen wurden vorgenommen: 58 große und 202 mittlere, sowie eine große Anzahl 
von kleinen, wie Dammnähte, Extraktionen, Behandlungen von atonischen Blutungen. Eklampsiefälle 
lamen 12 in Behandlung. 
Die ärztliche Leitung lag in den Händen des Oberarztes Dr. Gänßbauer, dem ein Assistenz— 
ind ein Volontärarzt zur Seite standen. An Pflegepersonal waren vorhanden: 1 Oberin, 7 Hebammen, 
ständige Pflegerin, 455 Aushilfspflegerinnen, 5 Schülerinnen. Die Verwaltungs- und Kassen— 
geschäfte wurden von der Verwaltung des Sebastianspitals mitgeführt. Das Wöchnerinnenheim 
empfing die Kost aus der Küche des Sebastianspitals; außerdem wurde auch in der Dampfwäscherei 
die Wäschereinigung für jenes vorgenommen. 
Verpflegslosten. Am 1. April 1926 wurden die Verpflegskosten in folgender Weise erhöht: 
Für Personen aus Kreisen mit einem Familieneinkommen von über monatlich 300 RA 
oder über wöchentlich 75 RAA: täglich 7,50 R-A, außerdem ein Pauschale von 25 Ret für 
Entbindung, Medikamente und ärztliche Versorgung. 
Für Personen aus Kreisen mit einem Familieneinkommen von über monatlich 150 RAA bis 
300 RA oder über wöchentlich 37 bis 75 R-A: täglich 6 RAA, außerdem ein Pauschale von 
25 RoA für Entbindung, Medikamente und ärztliche Versorgung. 
Für Personen mit einem Einkommen bis zu monatlich 150 R oder wöchentlich 37 RA: 
äglich 4,50 RoA, außerdem ein Pauschale von 25 R-A für Entbindung, Medikamente und 
irztliche Versorgung. 
Für Auswärtige: täglich 11 RAc; hierin ist der Betrag für Entbindung, Medikamente usw. 
enthalten. 
Wer in ein 10, 2- oder 3bettiges Zimmer gelegt zu werden wünscht, ohne daß dies der Ge— 
undheitszustand der Wöchnerin gebietet — darüber entscheidet der dirigierende Arzt —, 
nuß stets die vollen, unter Ziffer 1 angegebenen Verpflegskosten und das Pauschale bzw. 
den unter Ziffer 4 angeführten Satz, außerdem eine besondere Vergütung von täglich 4 RA 
für 1bettiges Zimmer, täglich 3 R-A für einen Platz in einem 2bettigen und 2.50 R.-A für 
einen solchen in einem 3bettigen Zimmer entrichten. 
Für Operationen werden besondere Gebühren erhoben, und zwar: für größere 60 R, für 
mnittlere 30 RA, für kleine 12 RA. 
Verabreichter Alkohol (Wein, Kognak, Sekt) wird gesondert berechnet. 
Ein- und Austrittstag werden als ein Verpflegstag berechnet. 
Dem dirigierenden Arzt des Wöchnerinnenheims ist gestattet, von Wöchnerinnen, die 
auf besonderen Wunsch in einem 1-, 2- oder 3bettigen Zimmer unteraebracht sind, folgende 
Sondergebühren zu erheben: 
a) Wenn sie in Nürnberg wohnen und ein steuerpflichtiges Familienmonatseinkommen von 
mehr als 300 RAM nachweisen: 
l. für jeden erfolgten ärztlichen Besuch eine Gebühr bis 1 R.Ac, 2. für alle besonderen 
ärztlichen Leistungen einschließlich Operationen eine Gebühr nach Maßgabe der staat— 
lichen Gebührenordnung; 
wenn sie in Nürnberg wohnen und ein steuerpflichtiges Familienmonatseinkommen von 
mindestens 150300 RA nachweisen: 
für jeden erfolgten ärztlichen Besuch eine Gebühr bis zu 0,50 R-c, 2. für alle be— 
onderen ärztlichen Leistungen einschließlich Operationen eine Gebühr bis zu der 
döchstgrenze der jeweils geltenden staatlichen Gebührenordnung; 
3.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.