Wenn wir uns hier des Ausdrucks „Sage“ bedienen, so dürfen
wir uns darunter keine ursprüngliche, im Volke entstandene, durch münd⸗
liche Überlieferung weiterfortgepflanzte und auf diese Weise weitaus⸗
gebildete Sage vorstellen, wie sie uns etwa in den Heldenliedern von
Dietrich von Bern und den Burgunderkönigen erhalten ist. Diese, als
echte Volkssage, hat sich trotz aller wunderbaren Zuthaten doch manche
Züge wirklicher historischer Begebenheiten bewahrt. Die Sage von
Nürnbergs ältester Vergangenheit dagegen ist gelehrten Ursprungs, ohne
die geringsten Beziehungen zu einer etwa im Volksmunde fortgepflanz⸗
ten Tradition. Daher ist sie auch so dürftig und ohne Poesie. Wunder—
bares, geradezu unmögliches berichtet sie kaum. Sie erzählt nichts,
das sich nicht unter den nötigen Voraussetzungen ganz gut so hätte
zutragen können, nur daß wir eben durch zahlreiche beglaubigte
geschichtliche Zeugnisse in die Lage versetzt sind, ihre Angaben als un⸗
historisch zu verwerfen. Der Mönch in stiller Klosterzelle, im Mittel⸗
alter fast ausschließlich im Besitz der gelehrten Bildung und somit auch
fast der alleinige Vertreter der Geschichtschreibung, hier und da auch
ein gelehrter Stadtschreiber oder Kanzlist, erdachte sich diese Histörchen,
sei's daß ihm eine zufällige Ahnlichkeit in den Namen auffiel, sei's
daß er sich den Ursprung irgend eines Gebäudes, eines Kunstwerks,
eines Brauchs, einer Sitte nicht anders erklären konnte. Sehr häufig
gaben Nationaleitelkeit und Geschlechterstolz, noch öfter die Erwartung,
von der gefeierten Person mit reichem Lohne bedacht zu werden, zu
bewußten Fälschungen Anlaß. Hatten sich diese historischen Legenden
aber einmal Eingang zu verschaffen gewußt, so war es schwer, selbst
in den Kreisen der Gelehrten, sie wieder auszurotten und erst der
neueren kritischen Geschichtsforschung, die für Nürnberg wenigstens nicht
früher als etwa um die Mitte des vorigen Jahrhunderts beginnt, war
es vorbehalten, hier reinen Tisch zu machen und die Spreu, das gelehrte
Fabelwerk von dem reinen Weizen der historischen Erkenntnis zu sondern.
Doch hören wir was uns die alten Chroniken erzählen.
Danach soll Nürnberg zur Zeit der römischen Heerzüge gegen die
Deutschen entstanden sein, und zwar dadurch, daß der römische Feld—
herr Tiberius Claudius Nero, der nachmalige Kaiser Tiberius (nach
andern sein Bruder Drusus Nero), der mit seinem Heerhaufen gegen
Thüringen zog, an der Stelle des heutigen Nürnbergs ein Lager auf⸗
schlug, in dessen Mitte er auf einem, aus der sandigen Ebene sich
erhebenden Felsen einen Wartturm erbaute. Durch das römische Lager
angelockt, hätten sich in seinem Umkreise Waffenschmiede und andere
Gewerbsleute, Händler u. dgl. m. angefiedelt, und so habe sich nach
und nach ein Ort gebildet, der den Namen Neronesberg erhielt und
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