fullscreen: Albrecht Dürer

Drittes Kapitel. 
Wenn der Albrecht einmal nicht zur Stunde der Mahl— 
zeit erschien, man ängstete sich nicht um ihn, denn man wußte 
schon, wo er dann saß: der Wilibald hatte ihn festgehalten, 
wenn es an dem Tisch seines elterlichen Hauses ein sonderlich 
leckeres Gericht zu speisen gab. Und hohe Ehre war's den 
Meistersleuten, ihren Liebling in dem vornehmen Geschlechterhof 
wie ein eignes Kind behandelt zu sehen. 
Drittes Rapitel. 
In der Schule. 
In die Thür des Pirkheimerschen Palastes trat jeden 
Morgen um die neunte Stunde ein Männlein, welches von der 
Thürhüterin jedesmal mit größter Ehrerbietung begrüßt ward. 
Um die kleine, hagere Gestalt schlotterte ein langer, weiter 
Rock von hochrotem Tuch, unter der hohen, spitz zulaufenden 
Mütze von schwarzem Wollenstoff schaute ein von spärlichem 
grauem Haar umflattertes scharfgeschnittenes Gesicht mit langer, 
spitziger Nase hervor. Die rechte Hand stützte sich auf einen 
dünnen Stab, während die linke eine Pergamentrolle trug. 
„Grüß Gott, hochwerter Herr Doktor!“ so lautete die 
regelmäßige Anrede der Magd, welche dann respektoll dem Ein— 
getretenen treppaufwärts voranschritt und ihm die am Ende des 
langen dunklen Ganges gelegene Thür aufthat. 
„Grüß Gott, hochwerter Herr Doktor!“ so wiederholte sich 
in dem Gemach der Gruß dreistimmig, und das kleine rote 
Männlein reichte mit freundlichem Lächeln den Grüßenden die 
Hand zum Drucke dar.
	        
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