Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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Summe von 5200 Gulden, die sie am 10. Oktober 1391 an den 
Burggrafen zu zahlen hatte.“) 
So endete der Kampf zwischen den Fürsten und Städten, der 
„große Städtekrieg“, unter welchem Namen er in der Geschichte fort— 
lebt. Wäre der Städtebund siegreich daraus hervorgegangen, so hätte 
er leicht eine derartig unabhängige Stellung gewinnen können, wie sie 
schon damals die schweizerische Eidgenossenschast besaß und wie sie mit 
der Zeit für diese immer weiter ausgebildet wurde. Für unser gemeinsames 
Vaterland dürfen wir es wohl als ein Glück ansehen, daß Süddeutschland 
— — 
welch mächtige Kraft, welche Ausdauer und Rüstigkeit im Schoße ihrer 
festen Mauern geborgen lag. Das Ansehen der Reichsstädte war trotz 
ihres schließlichen Unterliegens gewaltig gestiegen und wie auch die neuen 
Landfriedensbestimmungen zeigen, traten sie von nun an immer mehr 
mitberatend und mitbestimmend fast als ebenbürtige Glieder des Reichs 
den Fürsten an die Seite. Selbst neue Bündnisse blieben nicht aus, die frei— 
lich nicht entfernt die Bedeutung des alten großen Städtebundes erreichten. 
Ihre ausdauernde Kraft im Kampfe mit den mächtigen Fürsten 
verdankten die Städte vor allem dem verhältnismäßig sehr bedeutenden 
Reichtum, den sie sich namentlich durch ihren regen Handelsbetrieb 
erworben hatten. Dadurch waren sie in den Stand gesetzt, ihre heimi⸗ 
schen Kräfte, das Leben ihrer Bürger zu schonen und ihre Heerfahrten 
hauptsächlich mit geworbenen Söldnern bestreiten zu können. Freilich 
die Kosten, die dies verursachte, waren nicht gering. Unser Nürnberg, 
von dem der wohl kaum übertreibende Ulman Stromer behauptet, „daz 
alle stet dez pundes dez krygs nicht alz vil tryben alz di von Nuren⸗ 
berg, di den krig tegleich und stetigs tryben“**) hat im Verlaufe des 
großen Städtekrieges binnen 14 Monaten alles in allem die erkleckliche 
Summe von 78466 Pfund Heller neu für Militärzwecke verausgabt, 
was ungefähr dem dreifachen Werte der Gesamtausgabe des Stadthaus⸗ 
halts in gewöhnlichen Friedensjahren gleichkam.**2) 
Wie die Politik der Stadt überhaupt, so lag auch die Leitung 
des Kriegs- und Militärwesens ursprünglich und so noch wahrscheinlich 
im Städtekriege von 1888 allein in der Hand des Rats. Da sich aber 
die Kriegsgeschäfte mehrten und ihre Erledigung durch den Rat diesen 
allzusehr in Anspruch genommen hätte, wählte man aus seiner Mitte 
zuerst, wie es scheint (nach Hegel) im Jahre 1444, gelegentlich einer 
kleineren Fehde, dann wieder am 3. Juli 1449, als der markgräfliche 
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*) AMonumente Zollerana. Bd. V. Nr. 279 ff. und VIII Nr. 897. 
*x) Städtechroniken, J.S. 46. 
s**9 Ehd. S. 188.
	        
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