Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

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tragenen Pflichten auch das Amt hatte, über die Zeidel⸗ und Forst⸗ 
meister zu Gericht zu sitzen und gewisse dem Reiche gehörende Einkünfte, 
wie z. B. das Honiggeld für das Reich zu erheben. Ob er damit 
zugleich eine Stellung einnahm, die der des späteren Reichslandvogts 
gleichkam, wofür auch der Umstand, daß das Amt nicht erblich war, 
spräche, ob er auf der kaiserlichen Burg wohnte und hier das Amt 
eines Kastellans verwaltete, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen. 
So viel aber steht fest, daß die Butigler nach dem Jahre 1298 
nicht mehr erwähnt werden. In diesem Jahre verleiht Adolf von 
Nassau dem Otto Forstmeister das Recht, daß er nur vor des Kaisers 
Butigler in Nürnberg vor Gericht zu stehen habe. Freilich wird 
dies Recht noch 1850 von König Karl JIV. einem Nachkommen des 
genannten Forstmeisters bestätigt. Es ist aber zu vermuten, daß 
der Name Butigler, der hier noch einmal in der Urkunde vorkommt, 
nur durch ein Versehen oder nach alter Gewohnheit stehen geblieben 
ist. In Wirklichkeit scheint es vielmehr, daß am Ende des 13. Jahr— 
hunderts mit dem Verschwinden des besonderen Amtes der Butigler 
seine Pflichten und Rechte auf die des neu eingesetzten Reichslandvogts 
übergegangen seien. Von diesem sind sie dann allmählich in der Haupt⸗ 
jache an den Rat der Stadt Nürnberg gekommen. 
Ehe wir von dem Zeidlerwesen scheiden, wollen wir noch auf die 
—DVV——— aufmerksam machen, durch die der Nürnberger 
Zeidler schon äußerlich auffiel. 
Über dem Eingang des Zeidelgerichthauses in Feucht sehen wir 
ihn heute noch abgebildet auf einem Bienenkorbe stehend, in den 
Hienen hineinfliegen, eine eigentümliche kapuzenähnliche spitze sog. 
Gugelmütze auf dem Kopf, die die Ohren bedeckt und sich am Halse 
zu einer Krause erweitert, in enger Tracht und engen Beinkleidern, 
umgestülpten Stiefeln und lang herabfallenden Armeln, in der rechten 
Hand eine Armbrust, in der lünken zwei Pfeile haltend. So mag er 
ausgeschaut haben, wenn er zum Dienst des Reichs einberufen wurde. 
Vielleicht streifte er auch so durch den Reichswald den Feinden seiner 
Schwärme, dem Baummarder und anderem Getier nachstellend, oder 
um seine Stöcke gegen räuberische Angriffe zu schützen *). I 
Zum Schlusse unserer Erörterungen über den Reichswald sei 
noch darauf hiugewiesen, daß der Wald für die Stadt noch insofern 
von Bedeutung war, als er einen vortrefflichen Baustein lieferte. In 
der älteren Zeit war der Kornberger Steinbruch, vielleicht auch der 
am Reuhelberg, dem jetzigen Schmausenbuck, in Betrieb. Wenigstens 
t. 
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* 
» Mummenhoff a. a. O. S. 67.
	        
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