Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

Geschichte der Btadte Hürnberg. 
(1. Fortsetung.) 
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5 —* ir haben gesehen, daß das erste historisch beglaubigte Vor— 
—9— d kommen Nürnbergs in das Jahr 1050 fällt. 
5 Es ist höchst auffallend, daß Nürnberg, das später alle 
9 fränkischen Städte an Größe und Bedeutung weit überflügelte, 
erst so spät, viel später als eine Anzahl kleiner, sehr unscheinbarer benach— 
barter Ortschaften genannt wird. Schon Jahrhunderte vor ihm finden wir 
in seiner Umgebung Forchheim als den bevorzugten Platz, wo schon unter 
den Karolingern eine königliche Pfalz stand, Reichsversammlungen ge— 
halten und Könige gewählt wurden. So wird schon 958, als König 
Otto J. gegen Regensburg zog, Horsadal (Roßstall), 1008, bei den 
Kämpfen, die Heinrich II. gegen den Markgrafen Hegilo in diesen 
Gegenden zu führen hatte, Hatheresbruck (Hersbruck) genannt. Fürth, 
Erlangen kommen vor, von Nürnberg schweigt noch alles. Ja als 1007 
von dem frommen Kaiser Heinrich das Bistum Bamberg gegründet 
und sein Sprengel gegen das Bistum Eichstädt abgegrenzt wurde, ge— 
schieht Nürnbergs keine Erwähnung, obwohl die Grenze beider Bis— 
tümer gerade an der Pegnitz entlang, also mitten durch die spätere 
Stadt hindurchgeführt wurde. Als das auffallendste muß aber wohl 
gelten, daß wir unter den Plätzen, die Kaiser Konrad II. auf einer 
Reise von Regensburg nach Bamberg, wo er am 10. Mai eintraf, 
berührte, seine Einkehr nicht in Nürnberg, wohl aber in dem nur eine 
kurze Stunde von ihm entfernten unbedeutenden Mögeldorf durch eine 
am 6. Mai 1025 daselbst ausgestellte Urkunde bezeugt finden. Wenn 
es nun auch nicht unmöglich ist, daß der Kaiser zwischen dem 6. und 
10. Mai doch noch in Nürnberg gewesen ist, daß er aber dort ent— 
weder keine Urkunde ausgestellt hat, oder daß etwa von ihm ausgestellte 
verloren gegangen sind, so glauben wir doch in diesem Umstand eine 
Handhabe zu besitzen, die uns einen Schluß auf Nürnbergs Entstehung 
gestattet. Es ist schwer zu glauben, daß der Kaiser, wenn ihm aus 
nächster Nähe die Türme einer kaiserlichen, seiner eigenen Burg wink—⸗ 
ten, es vorgezogen hätte, in einem unscheinbaren Dörschen Quartier zu 
nehmen. Wie viel leichter wird uns da die Annahme, daß die Burg 
damals noch nicht dort gestanden habe, daß sie erst nach 1025 und 
zwar wenigstens in den nächsten fünfundzwanzig Jahren darauf erbaut 
wurde. Denn wir wissen ja, 1050 war sie schon im Stande, dem 
Sohne des ersten salischen Kaisers ein Unterkommen zu bieten. Vor« 
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