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Aatgn
neuester Zeit auf 300 Pfründner beiderlei Geschlechts erweitert.
Die Kirche zum heiligen Geist wurde 1341 vollendet und 1487
erweitert. Sie ist ursprünglich im gothischen Style erbaut, hat
aber im Jahre 166263 im Innern eine Umgestaltung erfah—
ren, welche, durch den Italiener Carlo Brentano bewerkstelligt,
den Perüquensthl eindraͤngte, der jetzt theilweise wieder heraus—
geschafft worden ist. Unter den Sehenswuüͤrdigkeiten, welche die
Kirche enthält, befinden sich, außer dem neuen mit gothischen
Ornamenten und einem Cruzifix decorirten Hauptaltar, einige
Gemälde aus der altdeutschen Schule. In den Fenstern finden
sich hie und da gut gemalte Familienwappen; mehrere Grab-
steine, Bildhauerarbeiten euthaltend, sind nicht zu übersehen, vor
dem Altare der des Stifters Conrad Groß, mit Figur in Lebens—
größe. Das an Kettfen vbefestigte, von der Decke herabhängende
Behältniß vor dem Hauptaltare enthielt vor Zeiten die von
Kaiser Sigismund 1424 nach Nürnberg gebrachten Reichskleino—
dien, welche sammt dem Kroönungsornat 1806 nach Wien ge⸗
wandert sind. In der Spitalkirche wurde zuerst der deutsche
Gesang bei der Messe eingeführt. Im Spitalhofe steht eine von
Georg Ketzel gestiftete Kapelle (1459), welche die Form des
heiligen Grabes haben soll.