Volltext: 1834-1884 (2. Band)

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Neue Metamorphosen. 
man aber auch schon 1832 die Botschaft gerne hörte (Mittelstädt S. 51), 
wird eine Berufung Feuerbachs „auf heiliges Königswort“ unwider⸗ 
leglich darthun. Obgleich Stanhope im Januar von Mannheim, 
der Residenz der Großherzogin Stephanie, aus in einem Schreiben 
an Feuerbach die Behauptung, daß Kaspar Hauser ihr Sohn wäre, 
ine Unverschämtheit genannt hatte, schickte er den 27. Januar 
sein Buch an die verwitwete Königin Karoline von Bayern: 
„Ew. Königl. Majestät erlaubt sich der allerunterthänigst Unterzeich— 
nete eine Schrift ehrfurchtvollst zu überreichen, deren in ganz Europa viel— 
besprochener Gegenstand — Kaspar Hauser — wegen des grauenhaften 
Schicksals dieses liebenswürdigen Jünglingskindes — die allgemeine Auf⸗ 
merksamkeit und Theilnahme erregt hat. Das Räthsel seiner Herkunft stellt 
hn der berühmten eisernen Maske zur Seite und — soweit es möglich 
war, durch die Wolke des Geheimnisses hindurchzublicken — dürfte Kaspar 
auch in anderer Beziehung mit jener, erst in der neuesten Zeit entlarvten 
eisernen Maske nicht geringe Aehnlichkeit haben. Mehrere Umstände, 
welche keiner öffentlichen Mittheilung fähig sind, geben nämlich Stoff zu der 
Vermuthung, daß Kaspar, vermöge seines Geburtsstandes, nicht der Gegen— 
stand eines blos gemeinen, sondern eines Majestäts-Verbrechens 
ein möge. Zu diesen Vermuthungsgründen gehört u. a. auch ein merk⸗ 
würdiger Traum, welchen Kaspar vor einigen Jahren zu Nürnberg ge— 
habt hat, und welcher nichts Anderes war, als eine zu einem Traume sich 
gestaltende Erinnerung aus seiner ersten Kindheit, bezüglich auf den Mo⸗ 
nent und die Umstände einer Entführung. Genehmigen Ew. Königl. 
Maiestät die Versicherung ewiger Treue und Devotion.“ 
Dieser Brief veranlaßte zunächst eine Anfrage durch den Hof— 
und Kabinettsprediger Schmidt. Feuerbachs Antwort (Ansbach, 
Februar 1832) lautet wie folgt: 
„Auf Ew. Hochwürden verehrliches Schreiben vom 7. d. M. beeile 
ich mich, ganz ergebenst Folgendes zu erwidern. Binnen hier und 14 
Tagen wird der Gensdarmerie-Lieutenant Hickel — um gewisse Spuren 
(vom 9. Kapitel!) zu verfolgen — von Neuem eine Untersuchungsreise 
antreten, welche ihn über München führt. Daselbst wird er durch Ew. Hoch⸗ 
würden Vermittelung bei Ihrer Königl. Majestät eine Privat-Audienz 
sich erbitten, und Allerhöchst denenselben alles Dasjenige vorzutragen oder 
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