Objekt: Die neue Zeit

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schien ihm aber Josephs anhaltender Arbeitseifer 
es rätlich zu machen, schon eher den wichtigen Schritt 
zu tun. 
Diesmal trat Friedrich ohne Bukett und im 
einfachen Alltagsrock vor Rottmann hin und begann 
seinen Antrag. 
Rottmann sah baß erstaunt seinen Proku— 
y an. „Aber Friedrich — ich verstehe Sie 
nicht —“ 
„Und es ist doch so einfach, Herr Rottmann. 
Ich halte um die Hand Ihrer Tochter an. Und ich 
glaube, daß fie wohl nicht mehr so stolz ist wie 
im letzten Jahr. Ich will über die Episode mit 
dem Magistratsassessor Haßner gern hinwegsehen. 
Gleichzeitig möchte ich mich mit meinem Kapital 
von dreißigtausend Gulden an dem Geschäft, Sebastian 
Rottmann und Ko.‘ beteiligen. Daraus ersehen 
Sie, daß ich in der Lage bin, eine Familie zu er— 
nähren. Ferner wird mein ganzes Bemühen der 
Hebung Ihres Handels gelten. Wie nötig dies ist, 
wissen Sie selbst, Herr Rottmann.“ 
Rottmann atmete tief auf. Joseph hatte ihm 
von Christophs Idee erzählt, Friedrich mehr am 
Geschäft zu interessieren. Den Antrag der Be— 
teiligung wollte er sich überlegen, mit Willmer und 
Joseph darüber beraten. In diesem Sinne ant—⸗ 
wortete er Friedrich. 
„Und wann werde ich mir Fräulein Annes 
Ja‘ holen dürfen?“ 
„Lieber Friedrich, warum in aller Welt ver— 
rennen Sie sich in die Idee, gerade meine Anne zu 
ehelichen? Ich habe nie ein unähnlicheres Paar ge— 
sehen, wie Sie beide es würden. Sie haben doch 
die schwere Enttäuschung miterlebt, die Anne be—
	        
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