Metadaten: In Memoriam Adolf Bartning

Vierter Abschnitt. Die Entwicklung des Stadthaushaltes. 857 
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Jenn da der Rat den materiellen Forderungen seiner Hintersassen weit 
antgegenkam, mit den Agitatoren aber kurzen Prozefs machte, so wurde 
pin militärisches Einschreiten nur in wenigen Fällen nötig. In der Folge 
sind es dann hauptsächlich die Türkenkriege, die grofse Anforderungen 
an die Stadt stellen. Die Rettung Wiens im Jahre 1529 kostete ihr 
26000 & und die im Jahre 1532 gar 48000 %. Die im Bayrischen Kriege 
oaccupierten pfälzischen Besitzungen östlich des Reichswaldes hatte der 
Rat schon gleich nach dem Friedensschlufs durch Kauf abzurunden ge- 
sucht. Zu den 50000 %, die er hierfür opferte, kamen 1521 eine an die 
Pfalz gezahlte Abfindungssumme von Ca. 60000 % und in den zwanziger 
and dreifsiger Jahren noch einige kleinere Käufe, bis es im Jahre 1542 
gelang, durch die Erwerbung der Ämter Heideck, Hilpoltstein und Allers- 
berg auch im Süden des Reichswaldes festen Fuß zu fassen. Für die 
territoriale Entwicklung der Stadt bedeutete dies einen verheifsungsvollen 
Schritt vorwärts. Ihr Ausgabeetat aber wurde durch diesen Kauf mit 
300000 & belastet. Die beiden nächsten Jahre stehen wieder unter dem 
Zeichen der Türkengefahr. Dann verwandelt sich das Bild; der Friede 
von Crespy macht den äufseren Kriegen ein Ende und schafft Raum für 
die Kämpfe der Gegenreformation. Anfangs schien Nürnberg in diesen 
dank seiner unrühmlichen Neutralität glimpflich genug fortkommen zu 
sollen; denn die Schmalkaldener liefsen sich 1546 mit einem Hilfgeld von 
25000 G (= 52000 &%) abspeisen, und die eigenen Rüstungen kosteten 
‘hr auch nicht mehr als ca. 140000 %. Soweit die Register; der Chronist 
Müllner aber weifßs auch noch hunderttausend Gulden zu melden, welche 
lie Stadt dem siegreichen Kaiser bei seinem Durchzug darlehnsweise be- 
zahlen mufste und von denen wohl schwerlich ein Pfennig wieder in die 
Losungstube zurückgekehrt ist. Trotz der Neutralität kam das Jahr 1546 
der Stadt also nur an direkten Kriegsausgaben auf mehr als 400000 &% 
zu stehen. Indirekt mit dem Schmalkaldischen Kriege dürften die ‚Ab- 
schreibungen. zusammenhängen, die der Rat in den folgenden Jahren auf 
anrealisierbare Aufsenstände vornehmen ließ. Daneben begegnen aufser- 
ordentliche Aufwendungen für die Indiensthaltung einer gröfseren Lands- 
knechttruppe, für Reichsanlagen zur Niederwerfung der „Rebellion“ und 
zur Sicherung der türkisch-ungarischen Grenze, aber auch Ausgaben zur 
Vermehrung des städtischen Immobiliarbesitzes auf dem Lande fehlen 
nicht, und sie beweisen, dafs der Rat trotz der Ungunst der Zeiten an 
dem Streben nach territorialer Abrundung unentwegt festhielt. 
Diesen aufserordentlichen Einzelausgaben stehen ihrer Natur nach 
am nächsten die Ausgaben für Beschaffung von Lebensmitteln, die be- 
sonders in den Teurungsjahren 1492/93, ferner in der dem Bayrischen
	        
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