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müssen, die Ratsverlässe und ihre Stellung im Kreise verwandter
archivalischer Bestände etwas näher zu charakterisieren, dabei
zugleich die bisherigen Quellenpublikationen, soweit sie die Nürn-
berger Kunstgeschichte betreffen, Revue passieren zu lassen und
schließlich die bei der gegenwärtigen Veröffentlichung befolgten
Grundsätze in Kürze darzulegen. Von der sehr beträchtlichen
Zahl aus anderen archivalischen Beständen gesammelter kunst-
geschichtlicher Nachrichten hat nur ein ganz geringer Bruchteil,
namentlich Notizen aus den „Verlässen der Herren Älteren“, den
Bürger-, Straf- und Haderbüchern des königlichen Kreisarchives
oder aus dem Meisterbuch der Goldschmiede, jetzt in der Bibliothek
des Kunstgewerbemuseums in Berlin, aus Chroniken und Akten,
die das Germanische Museum bewahrt, u. s. f. Aufnahme finden
können. Und zwar ist damit nicht die Einleitung beschwert,
sondern diese Nachrichten sind entweder mit Einschaltenummern
in die chronologische Reihe der Ratsverlässe selbst eingeschoben
oder in die Anmerkungen verwiesen worden, die im übrigen
lediglich der speziellen Künstlergeschichte dienen wollen.
In der geschilderten Weise ist nun das Buch zu einem
Umfange gediehen, der seine Benutzbarkeit ohne Zweifel ganz
erheblich beeinträchtigen würde, wenn nicht durch exakt
gearbeitete und absolut vollständige Register dieser Schwierigkeit
zu begegnen und sie nach Möglichkeit zu beheben versucht
worden wäre. Auf die sorgfältige Anfertigung der Namen-, Sach-
und Ortsregister, die der Ausgabe in einem besonderen Bändchen
beigegeben sind, ist daher in der Tat das allergrößte Gewicht
gelegt worden. Auf die Hinzufügung eines besonderen Glossars dage-
gen glaubte ich angesichts der geringen Abweichungen der Sprache
der Ratsverlässe von unserem heutigen Sprachgebrauche verzichten
zu dürfen; schwerer verständliche Ausdrücke haben jedoch im
Sachregister eine kurze Erklärung gefunden.
Allen, die mich durch Hinweise oder Auskünfte bei meiner
Arbeit unterstützt haben, sei auch an dieser Stelle aufrichtigster
Dank gesagt, ganz besonders aber den königlich bayerischen
Archivbehörden, die mir ein mehrmaliges Durchsieben des ganzen
gewaltigen Materials in liebenswürdigster und zuvorkommendster
Weise gestatteten.
Nürnberg, im November 19083,
Ih. Hampe.