Objekt: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

II. Die Festtage * 
Krämerin. 
Sag' an, du Tropf, wie oft hast du 
Verschwoören und verred't das Spiel, 
Das hältst so lang du und so viel, 
Bis du kommst zu dein' losen Gesell'n, 
Den Spitzbuben, die dir nachstell'n. 
Und wie du siehst Würfel und Karten, 
So thust du aller Schanzen warten, 
Und hast doch weder Fall noch Glück. 
Du kennst nit der Spitzbuben Stück', 
Deshalb verlierst du, arger Wicht, 
Des bin ich hart auf dich erpicht, 
Daß du's allmal thust wieder wagen. 
Drum will ich kurz den Korb nicht tragen. 
Willst dus nicht, gut, so laß ihn stehn. 
Krämer. 
Ei, liebe Alte, laß uns gehn! 
Nimm nur den Korb auf deinen Rück', 
Uns wird noch kommen großes Glück, 
Wir werden beid' gar reich noch werden. 
Krämerin. 
Wir reich, so lang du lebst auf Erden? 
Ich hab mich Glücks versehn mit dir! 
Gar wenig Barschaft haben wir. 
Nun haben wir das Jahr nichts g'wonnen; 
Brenn' doch und brat' an heißer Sonnen 
Und muß auf all' Dorfkirchweih wandern 
Von einem Dorfe zu dem andern, 
Und dennoch bringen nichts zu wegen, 
Sondern je länger, je mehr zulegen 
Und stecken uns in Angst und Sorgen; 
Die War' wir in der Stadt aufborgen, 
Daß wir schier allenthalb sind schuldig,
	        
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