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dass ein Einspruch nichts fruchte, dass die Folge vielleicht
eine Verfeindung mit dem König sei,
In Wien war schon gegen Ende des Juli 1796 eine
nürnbergische Gesandschaft erschienen. Zur nämlichen
Zeit legte die Kreisversammlung dem Kaiser ausführlich
das Vorgehen Friedrich Wilhelms dar.! Man vergass nicht,
aus den Schriften die Stellen ‘ hervorzuheben, welche ' in.
Wien besonders erbittern mussten. Während des Juli und
August hütete sich Thugut wohl, den Gegner zu reizen.
Erst nachdem die österreichischen Waffen sich glänzende
Lorbeeren errungen hatten, holte er zu einem schwachen
Schlage aus. Der Kaiser forderte, von Brandenburg ab-
yesehen, alle Kurfürsten zur Verteidigung der fränkischen
Stände auf. In langer Reihe werden die amtlichen Kund-
gebungen Preussens aus den ‚letzten Jahren aneinander-
gereiht. Die Widersprüche zwischen Worten und Hand-
lungen, dann zwischen den einzelnen Erklärungen sind
klar beleuchtet. Die Ereignisse vom Juli 1796 werden er-
zählt und. am Ende die Gesetze in Erinnerung gebracht,
welche das Reich im 16. und 17. Jahrhundert zur Steuer
des Landfriedens, zur Bestrafung von Aufruhr gegeben
hatte. Die Arbeit verliess im Oktober die Reichskanzlei.
Um im Reiche den Glauben an den Kaiser zu erhalten,
wurde sie in den Anfang des September zurückdatiert.”
Die Kurfürsten schob Thugut als Sturmmaschinen vor,
Widerstandsfähige oder gar zum Angriff brauchbare
Werkzeuge waren sie nicht. Denn wie Franz II. mussten
1. d. d. Nürnberg 20. Juli 1796; am nämlichen Tage auch dem
Reichsvicekanzler und Schlik (K.-A. a. a. O.). Die Beschwerden sind
nn J. K. Bundschuhs Fränkischem Merkur vom 28, Febr, 1797 ge-
druckt.
2. Gedruckt bei Häberlin: Staats-Archiv III, 3 #. Nach Lucchesini
(Bericht d. d. Wien 3. Dez. 1796; R. 1. 180) stammt sie aus der
Feder des Herrn v. Franck.