Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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katholischen Restauration geopfert,! Für die Kurlinie 
wurde die Epoche des dreissigjährigen Krieges der Aus- 
gangspunkt einer neuen Politik. Aber je selbständiger 
der einköpfige Aar seinen Flug neben dem zweiköpfigen 
nahm, umso stärker lastete auf dem fränkischen Zweige, 
dessen Glieder sich, stolz auf ihre Abstammung‘ von dem 
Kurhaus, Markgrafen von Brandenburg nannten, das 
Uebergewicht der kaiserlichen Macht. ; 
Es ist lehrreich, das Verhalten der, Habsburger 
gegenüber dem kleinen Staatengebilde an einem Beispiel 
zu verfolgen. 
Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurde zur besseren 
Ausführung der Reichsgesetze das Reich in Kreise ein- 
geteilt. Die Leitung der neuen Exekutivbehörde war für 
Franken gegeben in einem Ausschreiben des Reichsregi- 
ments aus dem Jahre 1522 an die beiden bedeutendsten 
Fürsten geistlichen und weltlichen Standes, den Bischof 
von Bamberg und den Markgrafen von Ansbach.®? Es war 
die Zeit, in welcher Markgraf Georg noch nicht Miene 
machte, sich vom alten Glauben zu trennen. Kaum waren 
jedoch die neuen Organe zur Stütze des habsburgischen 
Kaisertums geschaffen, so konnten die Gefahren, welche 
demselben in der Reformation drohten, nicht mehr ver- 
borgen bleiben. So wirkte denn in dem Streit, der sich 
1. Chr. Fronmüller: Chronik der Stadt Fürth? (1887), 101. — 
C. S, C. Hänlein u. Th. K. Kretschmann: Staatsarchiv der Königlich 
Preuss. Fürstenthümer in Franken II (1797), 259, 311f., 354 ff. 
2. Deutsche Reichstagsakten, jüngere Reihe, II (1896), 242. — 
Langwerth von Simmern: Die Kreisverfassung Maximilian I. und 
der schwäbische Reichskreis . .. bis zum Jahre 1648 (1896), 66 ff. 
Die eingehendste Schrift vom brandenburgischen Standpunkt aus 
abgedruckt bei F, C. Moser: Sammlung der neuesten und wich- 
tigsten Deductionen in Teutschen Staats- und Rechts-Sachen I 
(1752), 12. — Denkschrift Sodens d. d. Nürnberg 18, März 1792; 
R. XI. 7. — Gen.-ber. 8 36.
	        
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