So war nach siebenjährigem Bemühen ein Bauplatz
für die Synagoge erworben, aber erst nach Verlauf von
abermals sieben Jahren sollte es der Gemeinde vergönnt
sein, ihr Gotteshaus vollendet zu sehen. Doch war die
identifiziert. Dieser Annahme widerspricht aber schon die Bezeich
nung »am Salzmarkte«, der in der Nähe der Sebalduskirche sich
befand (s. Mummenhoff, das Rathaus von Nürnberg S. 301) und
unmöglich in der Urkunde mit dem »Salzmarktviertel« verwechselt
werden konnte, das allerdings bis zur Insel Schütt sich erstreckte.
‘Nopitsch S. 142.)
Ferner soll nach Würfel a. a. O. das Harsdörfer’sche, vormals
Holzschuher’sche Anwesen »ein Vorwerk und Hof der Klosterfrauen
zum Himmelsthron« gewesen sein und Konrad Gross, dem Schult
heissen von Nürnberg, gehört haben, der in den Jahren 1332—39
das Spital zum Heiligen Geist samt Kirche erbauen liess. (S. Mummen
hoff, die öffentliche Gesundheits- und Krankenpflege im alten Nürn
berg S. 34). In diesem Spital richtete Konrad Gross im Jahre 1343
ein Frauenkloster »Himmelsthron« ein, das mit demselben bis zum
Jahre 1348 vereinigt blieb. (S. Freiherr Georg von Kress, Kloster
Himmelsthron in Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt
Nürnberg III, S. 213). Da unser in Frage stehendes Grundstück
an das Spital grenzte, so könnte es ja möglich sein, dass es zum
Besitz desselben gehörte und als »Vorwerk und Hof« für das im
Spital befindliche Kloster verwendet wurde, allein urkundlich ist dies
nach einer Mitteilung des Herrn Archivrat Mummenhoff nicht
erwiesen.
Endlich wird von dem Holzschuher’schen, nachmals Hars-
dörfer'schen Hause berichtet, dass von einem Erker desselben herab
Johann Tetzel den Ablass gepredigt habe, was indess von anderer
Seite als Sage bezeichnet wird. (Vergl. Nopitsch S. 58 und Lexer
S. 338.)
Der Harsdörferhof gehörte zu den Sehenswürdigkeiten Nürn
bergs, Abbildungen desselben finden sich in Heerdegen-Barbecks
Alt-Nürnberg. Beim Abbruch des Hauses wurden von der Ad
ministration der israelitischen Kultusgemeinde einzelne Gegenstände
von kunstgewerblichem Wert auf Wunsch des Direktors von Essenwein
dem Germanischen Museum überwiesen. Prot. vom 7. Februar 1869