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durch die Mitte des Königsreichs nach der Nordgrän—
ze, der Bau des Ludwisgkanals sind unter Ludwig J.
entstandne großartige Werke, deren Wirkungen un—
ter den Segnungen eines wünschenswerthen Friedens
für Nürnberg nur höchst gewinnbringend seyn muß—
ten.
Durch diese Bestände zieht der tägliche Ver—⸗
kehr mit seinen Mühen und Sorgen, ein leidliches
Behagen und ein Belieben, das aber nicht geeignet ist,
große Geschichtsepochen zu bilden, wie deren Nürn—⸗
berg in der Blüthezeit seiner Selbstständigkeit aufzu—
weisen hatte; interessannte Begebenheiten des neun—
zehnten Jahrhunderts sind indeß das Erscheinen je—
nes räthselhaften Jünglings, (am 26. Mai 1828),
der von Einigen als ein schlauer Betrüger, von
Andern als ein Opfer barbarischer Aeltern betrach—
tet wird, Kaspar Hauser nämlich, dem schon in
Nürnberg (1829) nach dem Leben getrachtet worden
war, und der in Ansbach durch einen Dolchstich
(1833) seinen Tod fand. Wenn auch Hauser die
Bedeutung nicht hatte, die ihm Einige durch die
Beilegung der Bezeichnung » Deutschlands eiserne
Maske « geben wollten, so wurde ihm doch ein all—⸗
gemein menschliches Interesse zu Theil, das durch
des berühmten Kriminalisten Feuerbachs Schrift: