Fünfter Teil.
Die öffentlichen Ausgaben von 1431 bis 1440.
Einleitung.
Die Darstellung der Ausgaben schliefst eine doppelte Aufgabe in
sich: sie: soll erstens nachweisen, für welche Zwecke die Gelder der
Stadt verwendet wurden, und zweitens zeigen, in welchem Verhältnis
der Aufwand für jeden dieser Zwecke zum Gesamtaufwand steht. In den
Ausgabezwecken lernen wir die Bedürfnisse der Stadtverwaltung kennen,
und indem wir die Ausgabebeträge, welche auf die verschiedenen Zwecke
entfallen, feststellen und mit einander vergleichen, erhalten wir ein
ziffernmäfsiges Bild von der Bedeutung, die jedes einzelne Verwaltungs-
bedürfnis für den städtischen Haushalt gehabt hat.
Die Jährlichen Register der Stadt führen uns, wie wir gesehen haben,
die Ausgaben in einer Reihe von Ausgabetiteln zum Teil schon nach be-
stimmten Zwecken geordnet vor. Aber daneben finden sich zahlreiche
Posten, die für die verschiedenartigsten Bedürfnisse verausgabt worden
zınd, sachlich ungeordnet in den Fragen gebucht, und auch die vorhan-
denen Ausgabetitel sind nicht durchweg geeignet, die Besonderheiten des
städtischen Finanzbedarfs deutlich hervortreten zu lassen. So umfafst
z. B. der Titel PRECIUM SERVITORUM nicht etwa alle Diener der Stadt,
sondern nur eine willkürliche und mehrfach sogar wechselnde Auswahl
aus ihnen. Wir sind deshalb in den meisten Fällen darauf angewiesen,
den Zweck der Ausgaben unmittelbar aus dem Wortlaut der vielen ein-
zelnen Ausgabeposten, die das Register enthält, zu erschliefsen, um sie
alsdann unabhängig von ihrer im Register durchgeführten Einteilung so
zusammenzustellen, wie sie uns nach ihrer Zweckbestimmung zusammen
zu gehören scheinen. Dabei ergiebt sich aber die Schwierigkeit, dafs der
Zweck einer und derselben Ausgabe sich sehr oft in mehr als einer
Weise formulieren läfst. Die Ausgaben für die Beleuchtung des Rat-
hauses bei den Ehrentänzen, die daselbst zur Feier der Anwesenheit von
D7*