Metadaten: Die reichsstädtische Haushaltung Nürnbergs (2. Band)

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Fünfter Abschnitt. Zusammenbruch und Neugestaltung. 883 
das bedenklichste ist, die Träger der Unzufriedenheit sind diejenigen 
Kreise, auf denen die Kraft der Stadt in erster Linie beruht, die Kaufleute. 
Den Ausgangspunkt ihrer Beschwerden bildeten die übermäfsig hohen 
Steuern, die ihnen darauf hinzuweisen schienen, dafs im Rathause nicht alles 
mit rechten Dingen zuging. Um Abhilfe schaffen zu können, verlangten 
sie Einblick in das Rechnungswesen und Anteil am Stadtregiment. Da 
der Rat sich ihren Vorstellungen hartnäekig verschlofs, wandten sie sich 
schliefslich an den Kaiser, damit. dieser kraft seiner Oberhoheit über 
die Reichsstadt die ungetreuen Verwalter zwänge, Rechenschaft abzulegen. 
Wirklich erging auch nach, langen Verhandlungen im Jahre 1751 ein 
kaiserliches Reskript, das dem Rat befahl, die städtischen Rechnungsbücher 
zur Prüfung nach Wien einzusenden. Drei Jahre lang dauerte dort die Unter 
suchung, und ihr endliehes Ergebnis war eine glänzende Rechtfertigung 
der patrizischen Verwaltung, insofern ihre Ehrlichkeit aufser allen Zweifel 
gestellt wurde. Freilich ordnete das Reskript vom 6. August 1754, welches 
dies bekannt gab, zugleich auch an, der Rat solle „das gesamte nürn- 
bergische Ökonomikum auf einen besseren Fuls setzen“. Aber für die 
Beschwerdeführer hatte dies nur die eine Folge, dafs sie sich darein schicken 
mufsten, den weiteren Verlauf der Dinge in Geduld abzuwarten. 
Während der bald darauf über die Stadt hereinbrechenden Wirren des 
Siebenjährigen Krieges war an Reformen natürlich nicht zu .denken. Als 
aber auch nach dem Friedensschlusse die erhoffte Neugestaltung ausblieb, 
suchten die Unzufriedenen, denen sonst keine Rechtsmittel zu Gebote 
standen, ihren Wünschen dadurch Geltung zu verschaffen, dafs sie jedem 
neuen Steuerprojekt, das die wachsende Geldverlegenheit der Losungstube 
zeitigte, rücksichtslosen Widerstand entgegensetzten. Die Extrasteuer vom 
Jahre 1786 mufste der Rat infolgedessen ohne die sonst übliche Geneh- 
migung der Genannten ausschreiben. Dies gab der Opposition den lang 
entbehrten formalen Grund zu einer abermaligen Beschwerde in Wien, in 
welcher nunmehr der Gröfsere Rat geschlossen gegen den Kleineren 
Partei ergriff. 
Ungefähr gleichzeitig brachte der Kleinere Rat selbst den Stein von 
einer anderen Seite her ins Rollen. In dem Bestreben, die öffentlichen 
Ausgaben nach Möglichkeit einzuschränken, hatte er schon seit dem Ende 
des siebzehnten Jahrhunderts einen hartnäckigen Kampf mit dem fränkischen 
Kreisausschusse um Herabsetzung des unverhältnismäfsig hohen nürnber- 
gischen Matrikularanschlages geführt. Wiederholt war es ihm auch schon 
gelungen, mit Hilfe von Vorstellungen und Bestechungen eine „Matrikular 
moderation“ durchzusetzen. Aber der Kreis, der selbst unter dauerndem 
Geldmangel litt, trat immer wieder mit neuen, höchst beschwerlichen 
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