Full text: Die reichsstädtische Haushaltung Nürnbergs (2. Band)

842 Sechster Teil. Ergebnisse und Entwicklung von 1377 bis 1794. 
Den für Redemptiones, d. h. Ablösung von Rentenschulden veraus- 
gabten 229 & stehen im Kinnahmeregister, wie wir noch sehen werden, 
198 % als Erlös aus Rentenverkäufen gegenüber. Der thatsächliche Auf- 
wand für Rentenablösungen betrug also nur 31 %. Die für Rechnung des 
Judenzinses verausgabten 472. % stellen den Anteil des Kaisers an dem 
„Judengeniefs“ dar, sind also ebenso wie der ihnen im Registrum Recep- 
tborum entsprechende KEinnahmeposten kein organischer Bestandteil des 
städtischen Haushalts und deshalb in Ausgaben sowohl wie in Einnahmen 
von der Rechnung abzusetzen. Die Gesamtausgabe vermindert sich durch 
diese beiden Korrekturen um 198 -+ 472 = 670 &%. Sie beträgt in Wirk- 
lichkeit nicht 17030, sondern nur 16360 &%, deren Goldwert etwa dem 
Goldwert von 22085 Pfund neuer Heller nach dem Fuflse von 1431/40 
gleichkommt. Mit andern Worten, die Ausgaben des Jahres 1377 bleiben 
hinter der durchschnittlichen Jahresausgabe von 1431 bis 1440 um 
62% % zurück. 
Die Titel, unter denen sie verrechnet werden, stimmen mit den uns 
von 1431 bis 1440 her bekannten im wesentlichen überein; und auch die 
Einzelposten zeigen durchaus den gleichen Charakter, indem sie in ihrer 
iberwältigenden Mehrzahl Aufwendungen für die Sicherung der städtischen 
Interessen gegen Beeinträchtigung durch fremde Mächte enthalten. Wir 
können es daher unterlassen, sie: näher zu spezialisieren. Nur zweierlei 
verdient besonders hervorgehoben zu werden. Die Ausgaben für Verzinsung 
der öffentlichen Schuld machen im Jahre 1377 volle 21%, der Gesamtausgabe 
aus, und für öffentliche Bauten werden nicht mehr als 233 &% oder noch 
nicht 1% % der Gesamtausgabe verwendet. Im folgenden Jahre steigt 
die Bauausgabe auf 386 &%; aber auch in dieser Höhe bleibt sie so un- 
erheblich, dafs sie gerade ausgereicht haben mag, um die Kosten der 
dringendsten Arbeiten zur Unterhaltung der öffentlichen Bauwerke, ins- 
besondere der Stadtbefestigungen zu decken. 
Das Jahr 1378 schliefst, wenn wir den Anteil des Kaisers am Juden- 
zins aus dem Spiele lassen, mit einer Gesamtausgabe von nicht ganz 
16000 % ab, stimmt also in seinem Endergebnis mit dem Vorjahr ziemlich 
genau überein. Die Ziffern des Jahres 1377 können demnach wohl im 
grofsen und ganzen als die für den Ausgang der siebziger Jahre normalen 
angesehen werden. 
Zur Bestreitung des städtischen Finanzbedarfs wurden den Losungern 
am 18. Januar 1377, d. h. am Beginn des Rechnungsjahres, in barem 
Gelde 4098 % überwiesen. 
Hierzu gingen bis zum Schluß der Rechnung ein:
	        
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