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| Berufsberatung für Kriegsbeschädigte. Jn der Hauptsache waren
Beratungen an der Hauptfürsorgestelle no wendig. Die Beratungs?
oahmen in jeder Woche einen Vor- und Nachmittag in Arspruch. Hier-
zu stellte das Amt jeweils einen Fachbeamten ab. Eine große Anzahl
von Gesuchen um Verleihung des Beantenscheines für kriegsbeschädig-
te Lam wirte wurden dabei laufend verbeschieden.
_ Mitwirkung bei der Wohlfahrtspflege. - Jn Verb in du B:£
nit der Wohrlfahrtsp fie go. „entwickelten dab,
Amt und seine Betriebe eine besonders rege Tätigkeit. Die Betriebe
nußten, wie bisher, alle vom Wohlfahrtsamt zugewiesenen Arme be-
schäftigen; hierzu kam im Berichtsjahre die am 22, Juli 1925 neu
EDS Beschäftigung von duchwandernden Arbeitslosen in Ver-
bindung mit der vom Wo fahrtsamt mit Unterstützung des Amtes einge-
richteten Wanderarbeitsstätte (s. unter " Feldbau Schniegling ").
Ferner übernahm die vom Ante Singorachtete Verkaufsstelle in Laden
Theresienstraße 7 für das Wohlfahrtsamt die Abgabe und den Verkauf
jer diesem zur Verfügung gestallten Waren (s.Verkaufsstelle).
Jm besonderen ist zu erwähnen:
a) Die Kartoffelversorgung für Minder-
bemittelte : Sie wurde zum Teil mit Kartoffeln aus eigenen
Beständen, zum Teil mit zugekauften Kartoffeln ED
Zuweisung der Bezugsberechtigten erfolgte durch das Wo fahrts-'
amt. Es wurden insgesamt abzegeben: unentgeltlich S 837,60 Ztr.,
zum Preise von je IC0,- X 008,-— Ztr. © x
Den Aufpreis auf die Selbsterzeugerkosten und das Anfge1d auf
die Selbstkosten trug das Wohlfahrtsamt. Um einen möglichst
niedrigen Seibstkostenpreis zu erlangen, mußten die In Alten-'
furth abgegebenen Kartoffeln von den Bezugsberechtigten selbst
yregraben werden. , | nn
Das Ba A rische Hilfswerk : Die Sammlung wur-
de vom Wohlfahrtsamt durchgeführt, Die Einlagerung und Abgabe
Sr 70LEE6 durch die Verkaufsstelle des Amtes (s.unter"Verkaufs-
steile"). ,
55ändige Abgabe von Erzenu g nissen
allerärt an städt. Betriebe ,4Ä4nsCCa 1-
ken und Wohlfahrtseilinrl chtungen.
Die Waren wurden weit unter dem Marktpreis manchmal so-
gar 50 billig abgegeben, daß nicht einmal die Selbstkosten ge-
eckt wurden. .
Vermittlung und Beschaffung von Saatgut, Zur Steigerung der
Produktion beschaffte das Amt te1ıls zum freien Verkauf, teils für
seine eigenen Betriebe neue Sorten aus anerkannten Saatgutwirt-
schaften. Bezogen wurden insgesamt 6 275,56 Ztr, Saatkartoffeln,
ferner 51,5 Ztr. SonmersaantrOgeen 439,85 Ztr. Wintersaatroggeh 1
129,50 Ztr. Yintersaatperste, 80 Ztr. Wintersaatweizen, <70 Atr.
Saathafer und 20 Ztr. ga-Saatletn. , . , a
. Feldbau Schniegling, ijeser wurde im gleicher Beise mie in den
A ortgeführt. Es wurden dort wiederum alle Armen, die das
atädt. Wohlfahrtsamt überwies,- zu den früheren Bedingungen produk-
tiv beschäftigt.Die Zahl der Beschäftigten schwankte im Berichts-
jahre tuglich zwiscOo® 50 und 78. Die Prämiensätze wurden wieder-
Rolt ‚zuletzt auf 300 X, erhöht. , |
Die Betriebs-und Wirtschaftsweise war ähnlich der in den Vor-
jehren und hauptsächlich durch die Zahl _der zugewiesenen und be-
schäftigten Armen, erwerbsbeschränkten Erwerbs osen und Wanderer,
lie Vermehrung des Futteranbaues und die Vergrößerung der Alten-
further Anbaufläche bedingt,Der Luzernebau wurde um 6,44 Tagwerk
erweitert und die Zahl der Mistbeete um 32 vermehrt.
Die Schweinezucht und - Mast konnte in wesentlich größerem
Umfange betrieben werden, nachdem infolge dea stärkeren Kartoffel-
anbaues auf dem Altenfurther Gelände auch eine größere Menge
Futterkartoffeln anfielen. Vermehrtes Gewicht würde auf eine Verbes-
Ser ung der Nachzucht gelegt. 2 rassereine Zuchteber wurden neu be-
schafft. 9 Muttersauen wurden der eigenen Nachzucht entnommen und
neu aufgestellt.