Volltext: Beiträge zur Geschichte Wenzel Jamnitzers und seiner Familie

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lichkeit und Kunst da, dass die zartesten Aederlein auf den 
Weinblättern angezeigt sind und in der Form präsentieren sich 
Baumschläge und Schlösser und Ruinen oder heidnische Ru- 
derer. An den Menschen sind alle Muskeln, Nägel an Händen 
und Füssen, die Haare an den Augendeckeln und Köpfen mit 
unaussprechlicher Kunst exprimirt, dass die Kunstverständigen 
sagen, wenn der Meister 100 Ducaten vor den Schnitt be- 
kommen, so habe er doch kaum das Brod dabei verdient, sei 
auch gewiss ausser Stand gewesen, es in einem Jahr zu ver- 
‚ertigen, weil es nur im höchsten Licht der Sommertage wegen 
der grossen Subtilität hat können gearbeitet werden. 
Der silbervergoldete Fuss, welcher 8 Mark schwer, stellt 
einen Weinberg vor, mit stehend und sitzenden Figuren, teils 
halbgekleidet, teils ungekleidet, da dann die Muskeln an Leibern 
und die Falten an Kleidern ebenmässig mit unbeschreiblicher 
Kunst exprimirt dastehen. Der Stiel oder Stengel dieses Pokals 
stellt einen alten Weinstock vor, da hin und wieder die Rinde 
auf- und teils abgesprungen, mit vielen dicken und zarten Wein- 
reben, Blättern und Trauben umwachsen, alles rund und frei 
herabhängend nach der Natur. Aus diesem Stengel laufen 3 
sehr schmale goldene Bändlein über die Coccusnuss hinauf und 
vereinigen sich oben mit dem schmal herumlaufenden goldenen 
Mundstück. Dieses alles ist so stark vergoldet, dass die Gold- 
Schmiede sagen, es sei nicht mit 200 Ducaten vergoldet worden, 
habe auch ganz gewiss samt der Facon nur vom Goldarbeiter 
über 1500 fl. gekostet, zweifelt auch, ob mehr ein Goldschmied 
in der Welt, der sich getrauen sollte, dergleichen zu ver- 
fertigen, massen 13 die auf dem Fuss rings herum frei stehenden 
Figuren weder aufgeschraubt, noch aufgelöthet seien, sondern 
der Fuss und die Figuren seien zusammen aus einem ganzen 
Stück gegossen, welches der Künstler mit Erstaunen bewundere, 
Auf dem Deckel, welcher auch mit goldenem Bändelwerck ge- 
fasst, stehen in der Mitte 2 goldene Bilder und auf der Coceus- 
nuss des Deckels ist alles, was in und bei einem Bergwerk 
vorgeht, erhaben geschnitten und inwendig mitten des Deckels 
st ein Wappen samt der Jahreszahl 1593 auf Glas mit Gold 
und bunten Farben künstlich geschmelzt, welches man aber 
mit samt seiner goldenen Einfassung aus- und einschrauben 
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