Metadaten: Psalter, dt., Gebete – Nürnberg, STN, Cent. VI, 97

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er einen unbedeutenden Geistlichen der Bamberger Diözese, Gundoker, 
als Bischof von Eichstätt unter der Bedingung bestätigte, daß derselbe sich 
eidlich verbindlich machte, den Teil seiner Diözese, welcher zu beiden Seiten 
der Rednitz an das bambergische Gebiet grenzte, abzutreten, wodurch Fürth 
als Filiale Poppenreuths zum Bistum Bamberg kam. 
Fielen auch die Pfarrgemeinden gleich dem einen oder andern Bis— 
tum zu, so war doch die Patronatsrechtsfrage der Pfarrsprengeln Gegen— 
stand langjähriger Verhandlungen zwischen den zwei Bistümern. Mehr 
und mehr gewann Bamberg Einfluß auf das Kirchenwesen Fürths und 
entrückte dasselbe bald ganz dem Einflusse Eichstätts. 
Die wachsende Anzahl der Pfarrgemeindeglieder, die Vergrößerung 
des Ortes mag die Errichtung einer eigenen Pfarrei in Fürth veran— 
laßt haben. Wann die hiesige Pfarrei gegrüudet wurde, wer sie stiftete, 
wer sie dotierte, läßt sich nicht sagen; denn hierüber sind bis jetzt keine 
Urkunden aufgefunden worden; jedenfalls geschah dies im 11. dder an— 
fangs des 12. Jahrhunderts. Das Präsentationsrecht hatte Bamberg an 
sich gebracht. 
Burgfarrnbach wurde eine Filiale Fürths. 
Nach einer Bulle des Pabstes Alexander III. von 1162 war die 
St. Lorenzkirche in Nürnberg von jener zu Fürth abhängig — war dem— 
nach Filiale Fürths —, was auch spätere Bullen der Paäbfie Gregor IX. 
1235, Alexander IV. 1258 bestätigen. Letzterer bestätigte am 11. Nov. 
1258 den Pfarrer Leupold von Gruͤndlach gleichzeitig in dem Besitze der 
Pfarrei Fürth und der St. Lorenzkirche in Nürnberg. 
Als aber die St. Lorenzkirche 12374 Kollegialkirche und 1478 Haupt— 
kirche mit einem Probst an der Spitze wurde, soll die Kirche zu Fürth 
von jener zu Nürnberg iu ein Abhängigkeitsverhältnis getreten sein. Diese 
Annahme wird durch die Thatsache verstärkt, daß, als Bischof Friedrich 
von Bamberg 1349 die Kirche von Burgfarrnbach zur selbständigen 
Parochie erhob, der Rektor zu Nuͤrnberg seine Einwilligung gab; auch nahm 
1531 der Probst zu Nürnberg die Lehnsherrschaft über die Kirche F.“) in An— 
spruch. Professor Will aus Altdorf sagt in seinem Glückwunschschreiben 
an den Pfarrer Bezzel zu Poppenreuth: „Wie lange die F. Kirche die 
Pfarrechte über die Kirche zu St. Lorenz ausgeübt, habe ich noch nicht 
erfahren können, auch zweifle ich, ob umgekehrt der Probst zu St. VLorenzen 
Lehnsbherr des Pfarrers zu Fürih gewesen ist.“ 
Vor 1448 vermachte Adelheid Weisin alle ihre Güter im Werte 
von 800 fl. dem Gotteshause zu F. unter der Bedingung, daß aus dem 
Ertrag der Güter binnen 10 Jahren eine Frühmesse dotiert werden 
müsse, außerdem sollten die Güter „dem liebeu Herrn St. Michael und 
seinem Gotteshause in F.“ verbleibe. Da die Frühmesse nicht ins Leben 
trat, so wurde die Stiftung dem Vermögen der Michaelskirche einverleibt. 
Dieser Stiftung wegen entstand später ein Prozeß zwischen Bamberg und 
Nürnberg. 
Fürth.
	        
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