Volltext: Geschichte der Loge Zur Wahrheit u. Freundschaft in Fürth

ıl 
des ehrfurchtsvollen Gehorsams gegen den König 
genährt und beim Eintritt höherer Staatszwecke an 
mannigfache Selbstverleugnung gewöhnt worden 
wäre“. Er schreibt: 
S. E. M. v. St.! 
Auf Ihr verehrliches Schreiben vom 2. Februar hätte 
ich Ihnen weit eher antworten sollen. Allein die Antwort 
wurde mir diesmal sehr schwer. Empfangen Sie gefälligst 
'n der Beilage meine Entsagung der Freymaurerei, die ich 
mit Wehmut niederschrieb; empfangen Sie aber auch zu- 
gleich für Sie und meine Brüder die heilige Versicherung, 
dass keine Zeit und keine Verhältnisse die frohen Erinnerungen 
in meiner Seele sollen vertilgen können, die ich der Maurerey, 
Ihnen, s. E. M. v. St., und der Loge Zur Wahrheit und Freund- 
schaft in Fürth insbesondere, verdanke. Vielleicht bin ich 
bei anderer Gelegenheit noch im Stande, meinen geliebten 
Brüdern für die vielen Beweise der Herzlichkeit zu danken 
mit denen Sie mich bisher beglückt haben; dann bitte ich 
dieselben auch wiederhohlt, dass Sie mir Ihr Andenken, 
Ihr Wohlwollen und, wenn ich sie verdiene, Ihre Freund- 
schaft nicht entziehen möchten. Meine Gesinnungen werden 
maurerisch bleiben, wenn auch gleich mein Nahme nicht 
mehr in der Reihe der Maurer stehen darf. Das Königl. 
Gebot würde mir noch schwerer werden, wenn ich nicht mit 
der tröstenden Hoffnung es befolgen dürfte, dass, wenn ich 
auch gleich aus den Büchern und Ceremoniel der guten 
Loge getrennt sein muss, ich doch in Ihrer aller Herzen. 
meinem nunmehrigen wahren Oriente, nie ganz unter- 
yehen werde, 
Freuen Sie sich, S. e. M. v. St., lange des Gedeihens 
der Loge; freuen Sie sich lange Ihrer grossen, sehr grossen 
Verdienste um dieselbe! Ist ein Geist, wie der Ihrige, selten 
in der maurerischen Welt, so ist noch seltner eine Thätigkeit, 
wie die Ihrige bisher gewesen ist. — Ich scheide ungerne von 
Ihnen allen; ich würde ausdauern, geböten nicht dringende 
Pflichten. — Ich grüsse Sie noch einmal d. d. m. d. im 
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