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Kanonen mit dem nötigen Troß auf Karren und Wägen aus Nürnberg
aus und rückten vor Langenzenn, das sie erstürmten und in Brand steckten.
Die Geschütze (damals Büchsen, bombardae genannt) waren erst aufge—
kommen und wurden in diesem Kriege zum erstenmale benützt. Den Ober—
befehl führte über die Nürnberger Mannschaft der Schultheiß Apel Fuchs.
Die erste Abteilung (Sturm), führte Jorg Kratz, die zweite Konrad
Wildenstein. Unter den Führern der Stadt finden wir einen Hermit von
Oerg mit 8 Spießen, unter den Vasallen des Burggrafen einen Jan von
Berg. Ein Herr von Seckendorff war vom Rat der Stadt beauftragt,
die Fähnlein und Proviant auf die Wagen laden zu lassen. Die Mann—
schaft war mit Spießen und Urmbrüsten bewaäffnet. Jeder Zug hatte sein
eignes Fähnlein, die theils roth und weiß, theils bloß weiß waren. Die
Musik bestand aus Pfeifern und Posaunenbläsern. Am gleichen Tage
iahmen die Nürnberger die Burg zur alten Veste ein, wahrscheinlich auf
dem Rückmarsche von Langenzenn. Die Nürnberger Mannschaft war mit
Bier und Wein regaliert worden. Die Burg scheint schwach besetzt
zewesen zu sein und sich sofort ergeben zu haben, da von einem Sturm
darauf nirgends Erwähnung geschieht. Die Stadt hatte zuerst vor, die
Burg zu halten. Freitas, den I1. September wurde zur Bildung der
Besatzung eine kleine AÄbteilung Kriegsleute vom Rate aͤbgeschickt. An—
führer war Eberhard Stepek, dann weitere Führer Haus Perpeck, H. Roten⸗
steiner, Albrecht Swinbeck, Predenwinder, Simmer; dazu 14 Schuͤtzen, ein
Büchsenmeister, 2 Himmerleute, JKoch, 1Eseltreiber. Bald kam jedoch die
Stadt wieder von ihrem Vorsatze, die Burg zu schonen, ab und ließ dieselbe am
Mittwoch, den 17. September, ausbrennen und schleifen. Ursache war
entweder Steisgerung des Hasses gegen die Burggrafen oder die Un—
mögslichkeit, die Burg gegen ihn zu halten. Sie wurde nicht mehr auf—
zebaut. Die Burggrafen mögen daran durch die kriegerischen FZeiten
verhindert worden sein. Auch verloren sie jedenfalls nach dem Verkauf
der Burg von Nürnberg im Jahre 1427 alles Interesse daran. Ihre
Trümmer waren 244 Jahre lang ruhig und vergessen im Dickicht des
Waldes verborgen gewesen, als sie durch eine mörderische Schlacht, die
sie umtobte, zu neuer trauriger Berühmtheit geweckt werden sollten.
Fronmüller hat die Schilderung der Details dieses Kampfes seinem oben
citirten Ausführungen über die alte Veste angefügt und wir könnten
uns seiner Führung füglich auch bei diesem historisch so interessanten Vor—
kommnisse anvertrauen, wenn wir nicht einen anderen Gewährsmann hiefür
hätten, der kein geringerer ist als — Schiller. Wenn ein so gewissen⸗
hafter Forscher wie Fronmüller an Schillers Angaben in der Hauptsache
uur zu rügen weiß, daß er einen großen abendlichen Reiterangriff versaß, wobei
Torstensohn gefangen wurde und wegen beschränkten Raͤumes Sturm-
kolonnen bilden lasse von 500 Mann, da wo viele Tausend nebeneinander
Olatz hatten, so ist es immerhin neuerdings ein deutliches Zeichen, daß
unserm größten Dichter auch die Eigenschaften eines gründlichen
und im Ganzen zuverlässigen Geschichtsforschers eigen waren, dessen Dar⸗
stellung in Bezug auf poetische Schönheit und plastische Anschaulichkeit vor
der Fronmüllerschen trockenen Aufzählung von Ereignissen den Vorzug hat.
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