Volltext: Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürnberg und Fürth

47 
VBeruhigungsmittel und Spielzeug für ganz Heine Kinder 
beliebt, und der Bedarf ift groß. E3 gibt zwei Sorten 
Schlottern, die nach ihrer Form fo genannten Hammer- 
IOloitern und die gedrückten Schlottern. Die erfteren find 
jehr primitiv und man fieht fie nur noch wenig; die Teile 
zu ihnen werden ausgeftanzt, zujammengebogen und dann 
Stiel und Kopf zufammengelötet; irgend eine qualifizierte 
Arbeit ijt bei ihnen nicht nötig. In der Stadt Nürnberg 
gibt e8 drei Gefchäfte mit ca. 28 Perfonen, die au3fchließ- 
lic) Schlottern herftellen; das größte von ihnen, das außer 
ein paar Hilfsarbeiterinnen 9 Dricdker und 6 (!) Lehrlinge 
bejchäftigen [oll, macht nur die beften Sachen, vernickelte 
und verfilberte. Die meiften Schlottern werden in Zirn- 
dorf gemacht, wo e8 9 SGejchäfte mit ca. 130 Arbeitern 
und ca. 10 Drückerheimarbeitern für diejen Artikel gibt; 
zwei davon mit ca. 25 Perfonen machen Hamnmerfchlottern. 
Außerdem gibt eS in Nürnberg und Fürth noch einige Be- 
triebe, welche neben mechanifchem Spielzeug auch Schlottern 
fabhrizieren. 
Is Material für die Schlottern dient Zink, das einen 
gewifjen Bleigehalt haben muß, um zum Drücken gefchnreidig 
genug 3u fein. Die Griffe oder Stiele werden fertig be- 
zogen, und e8 gibt 3. B. in Zirndorf drei Drechslervmeifter 
mit ca. 20 Arbeitern, die Hauptfächlidh folche Schlottern- 
itiele aus Holz und Bein machen; ebenjo werden die Schel- 
len und Berlen fertig bezogen; das Anhängen derjelben ift 
vielfach) Heimarbeit von Frauen und Kindern. 
Die billigen Schlottern werden nicht in Nürnberg oder 
Hürth, fondern in Zirndorf gefertigt; dort gibt es Feine 
Macher, die das Groß Schlottern um 3 Mark liefern! Es 
bedarf Feiner umftändlichen Berechnung auf Grund der Ma- 
terialpreife, um glaubhaft zu machen, daß bei Jolch einen 
Artifel nicht das Salz auf das Brot verdient wird. Tros
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.