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VBeruhigungsmittel und Spielzeug für ganz Heine Kinder
beliebt, und der Bedarf ift groß. E3 gibt zwei Sorten
Schlottern, die nach ihrer Form fo genannten Hammer-
IOloitern und die gedrückten Schlottern. Die erfteren find
jehr primitiv und man fieht fie nur noch wenig; die Teile
zu ihnen werden ausgeftanzt, zujammengebogen und dann
Stiel und Kopf zufammengelötet; irgend eine qualifizierte
Arbeit ijt bei ihnen nicht nötig. In der Stadt Nürnberg
gibt e8 drei Gefchäfte mit ca. 28 Perfonen, die au3fchließ-
lic) Schlottern herftellen; das größte von ihnen, das außer
ein paar Hilfsarbeiterinnen 9 Dricdker und 6 (!) Lehrlinge
bejchäftigen [oll, macht nur die beften Sachen, vernickelte
und verfilberte. Die meiften Schlottern werden in Zirn-
dorf gemacht, wo e8 9 SGejchäfte mit ca. 130 Arbeitern
und ca. 10 Drückerheimarbeitern für diejen Artikel gibt;
zwei davon mit ca. 25 Perfonen machen Hamnmerfchlottern.
Außerdem gibt eS in Nürnberg und Fürth noch einige Be-
triebe, welche neben mechanifchem Spielzeug auch Schlottern
fabhrizieren.
Is Material für die Schlottern dient Zink, das einen
gewifjen Bleigehalt haben muß, um zum Drücken gefchnreidig
genug 3u fein. Die Griffe oder Stiele werden fertig be-
zogen, und e8 gibt 3. B. in Zirndorf drei Drechslervmeifter
mit ca. 20 Arbeitern, die Hauptfächlidh folche Schlottern-
itiele aus Holz und Bein machen; ebenjo werden die Schel-
len und Berlen fertig bezogen; das Anhängen derjelben ift
vielfach) Heimarbeit von Frauen und Kindern.
Die billigen Schlottern werden nicht in Nürnberg oder
Hürth, fondern in Zirndorf gefertigt; dort gibt es Feine
Macher, die das Groß Schlottern um 3 Mark liefern! Es
bedarf Feiner umftändlichen Berechnung auf Grund der Ma-
terialpreife, um glaubhaft zu machen, daß bei Jolch einen
Artifel nicht das Salz auf das Brot verdient wird. Tros