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Nürnbergs und deren pädagogische Berater, die Rektoren Roth,
Scharrer und Mönnich der beabsichtigten neuen Schöpfung
gegenüber, obwohl sie den Nutzen anerkannten, unbedingt sym—
pathisch verhielten. Die Gymnasialrektoren fürchteten mit Recht
das Eindringen der nach dem Realienunterricht dürstenden Ge—
werbschüler in ihre Klassen und mochten sich nur einigermaßen
durch die Erwägung trösten, daß deren Zahl gering sein werde.
Direktor Scharrer fürchtete mit noch größerem Rechte für seine
Handwerkerschulen, die in der That der neuen Gestaltung je länger
desto mehr weichen mußten. Rektor Mönnich aber sah mit Schrecken
die neusprachliche Richtung seiner Bürgerschule und damit ihren
Besuch seitens der zukünftigen Kaufleute bedroht, eine Befürchtung,
die namentlich das Gemeindekollegium teilte.
Aber die Staatsregierung war, nicht willens, ihre Pläne
zurückzuziehen oder auch nur aufzuschieben. Nach umfassenden
und sich rasch folgenden Verhandlungen ward genehmigt, daß für
das erste Schuljahr 1833/34 ein von Mönnich entworfener oder
bdielmehr modifizierter Schulplan befolgt werden durfte, welcher
2 Vorbereitungsklassen für die dem Handelsstande sich widmen—
den Zöglinge im Alter von 10512 Jahren umfaßte und für
den J. Kurs Französisch, für die oberen auch Italienisch und
Englisch vorsah. Rektor Mönnich erhielt das Rektorat der Kreis—
zewerbschule, die obere Leitung stand jedoch der mehrköpfigen Di—
rektion der polytechnischen Anstalt zu, zu deren Konferenzen Mönnich
beigezogen wurde.
Am 28. Oktober fand die Aufnahme statt, bei der sich
35 Schüler für den J., 25 für den II. Kurs meldeten. Am
11. November 1833 wurde, wie schon bemerkt, die Kreisgewerb—
schule in den für sie hergerichteten Schulräumen des Augustiner—
klosters, welches an Stelle des jetzigen Justizgebäudes stand, feier—
lich eröffnet)
Die ersten Lehrer der Anstalt waren Rektor Dr. Mönnich
für Mathematik, Dr. König für die Obervorbereitungsklasse, für
Gewerbsencyklopädie und Arithmetik, Hofmeister für die Unter—
vorbereitungsklasse, Dr. Brochier für Französisch und Englisch, Dr.
Weidenkeller für Landwirtschaft, Dietzel transitorisch für Realien
und den lateinischen Vorbereitungsunterricht, welchen die Schüler,