Volltext: Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürnberg und Fürth

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Höher al8 in Thüringer und Böhmer Wald find. Die ganz 
billigen Holzwaren fönnen deshalb in Nürnberg und Um- 
gegend gar nicht gemacht werden; z. B. kanır mon aus dent 
Jächfijchen Erzgebirge Holkzkreijel zum Preife von 11 Pfennig 
das Dugend beziehen, während allein der Arbeitslohn für 
Heritellung diejer Kreijel z.B. in Lauf 17 Pfennig beträgt, 
wozu danın noch die Koften des Materials fommen. €E3 
fohnt fich deshalb fvogar fiir die Spielwarenmacher, einzelne 
Teile aus jenen hHokzreichen Gegenden zu beziehen anftatt 
fie jelb{t zu machen. Die in Lauf wohnenden Drechsler, 
welche Rechenmafchinen machen, beziehen 3. B. die Holz: 
perlen au3 Böhmen; bisher war Marienbad der Haupt- 
bezugSort, und Das Taufjend Perlen Koftete 38 Pfennig, 
wozu dann noch ca. 3 Pfennig Fracht und Spefen kamen; 
da aber in Marienbad in Den lebten Jahren infolge des 
zyremdenverfehr3 die Arbeitsgelegenheit zugenonımen Dat 
und die Löhne geftiegen find, f{tieg Der Preis bis au] 
50 Pfennig; ein Beweis, daß die Billigkeit Ddiejes Artikels 
zum großen Teil auf der Niedrigkeit des Arbeitslohns be- 
rubhte N. 
Um an Arbeitslohn zu fyaren, werden zum Malen 
und Lackieren Frauen verwendet. Indejfen find daS wohl 
die einzigen Verwendungen, Die die Frauenarbeit bei der 
Herftellung gedrehter Holz]pielwaren finden kanır; die Haupt- 
arbeit, das Drechjeln, muß von Mlännern gemacht werden, 
da e8 feine weiblichen Drechsler gibt. Die Frauenarbeit 
jpielt alfo bei weiten: nicht die Nolle wie bei der Fabhrika- 
tion von Blechfpielwaren, und Hierin haben wir, da c3 bei 
der Spiehwvarenherftellung auf Billigfeit ankommt, einen 
1 Croß der Miedrigkeit der Löhne wäre aber ein jv erftaunfkich 
geringer Preis nicht möglich, wenn die Perlen nicht durch eine bejon: 
dere Zechnif, durch Ausbhohren aus einer Plankfe, Geraeftellt wiirden. 
Q *
	        
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