Arosa und mein Bergygleben.
Bald ist der Seehof erreicht; hier ist eben
das Nachtessen vorüber, und die Gäste lust-
wandeln; neugierig sehen sie uns dem Wagen
antsteigen. Ich musste dem Portier nur immer
wehren, unser Gepäck auf ein Zimmer zu schaffen,
hält man uns doch begreiflicher Weise für ein
Ehepaar, vielleicht auch für etwas Ähnliches;
freie Liebe soll sich ja oft zu ungestörtem Ge-
nusse in die Schweiz flüchten. Beim Souper
ıreffe ich mit meiner Reisegefährtin wieder zu-
sammen; sie ist nun auch meine Tischdame.
Der Speisesaal erstrahlt im elektrischen Lichte,
das, durch die Kraft der jungen Plessur erzeugt,
den ganzen Ort erhellt. Der Saal ist mit Arven-
holz getäfelt und mit Aroser Landschaften al
fresco geschmückt. Auf der Tafel prangt ein
Busch Alpenrosen. Gute Nacht!
Am andern Morgen ist herrliches Wetter,
Die freundliche Wirtin Frau Wieland-Hold führt
mich durch ihre eleganten und sauberen Räume,